VW-Chef Matthias Müller

VW-Chef Matthias Müller bezeichnet den Abgasskandal als "tiefen, historischen Einschnitt" für den Autokonzern. (Bild: Volkswagen)

"Natürlich mache ich mir Sorgen", antwortete Müller auf eine entsprechende Frage von Dow Jones Newswires am Mittwochabend in Paris. Über mögliche Strafzahlungen wegen des Abgasskandals hinwegzusehen wäre nach Einschätzung des VW-Chefs "fahrlässig". Schon der zivilrechtliche Vergleich mit Behörden und anderen Beteiligten in den USA sei "nicht billig" gewesen, erinnerte Müller bei einer Veranstaltung kurz vor Beginn des Pariser Autosalons.

Im Moment sehe es gleichwohl danach aus, als könne Volkswagen die Kosten des Abgasskandals ohne größere Schwierigkeiten tragen, sagte der Konzernchef. Die Rückstellungen in der Bilanz des Unternehmens berücksichtigten alle derzeit absehbaren Aufwendungen. Müller schloss dennoch nicht aus, die Risikovorsorge von derzeit 17,8 Milliarden Euro weiter erhöhen zu müssen. "Wir werden sehen, ob das passt oder nicht", sagte er.

An den Börsen hatten in der vergangenen Woche Berichte Sorgen ausgelöst, nach denen das US-Justizministerium die Höhe einer Strafe für die Abgasmanipulationen auch an der Finanzkraft Volkswagens bemessen könnte. Die amerikanische Justiz selbst hat bislang offen gelassen, wie sie Volkswagen bestrafen will. Im Juni hatte sich der Autokonzern unabhängig davon auf einen zivilrechtlichen Vergleich mit mehreren amerikanischen Behörden und weiteren US-Beteiligten geeinigt. Demnach muss das Unternehmen rund 15 Milliarden US-Dollar aufwenden, um Kunden und die Allgemeinheit in den USA zu entschädigen.

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