Der neue Vertrag mit den deutschen Händlern könnte demnach eine Vorlage für die Erneuerung der Verträge mit den insgesamt mehr als 3.000 europäischen Händlern sein. In den neuen Verträgen, die 2020 in Kraft treten, geht es insbesondere darum, die Profitabilität der Marke zu verbessern. „Volkswagen und seine Partnerverbände haben sich auf die neuen Vertragshändlerverträge für Deutschland geeinigt“, so Vertriebsvorstand Jürgen Stackmann, „ich sehe dies als Grundlage für weitere europäische Diskussionen.“ Im Oktober letzten Jahres hatte Volkswagen angekündigt, das europäische Händlernetzwerk zu verkleinern und ein Online-Portal einzuführen, das sich an veränderte Konsumgewohnheiten anpasst.
Volkswagen Vertriebschef Thomas Zahn wies darauf hin, dass VW durch den neu ausgehandelten Vertrag zukünftig mehr Kontrolle haben werde: „Wir werden noch enger zusammenarbeiten, um eine konsistente Kundenerfahrung durch alle Berührungspunkte mit der Marke Volkswagen zu schaffen.“ Alle Automarken überdenken derzeit ihre zum größten Teil verkrusteten Händlerstrukturen, da dem Onlinehandel eine immer größere Rolle zukommen wird. Entsprechend wird sich der Bedarf an großen und kapitalintensiven Händlerstandorten verringern. Ein Modell, das als kurz- bis mittelfristige Vorlage für die Händler- und Kundeneinkaufserfahrung aussichtsreich erscheint, ist "online-to-offline", bei der digitale und stationäre Showrooms zusammenarbeiten, um Kunden anzulocken.