Volkswagens Finanzchef Frank Witter wurde diese Woche in einem Webinar gefragt, ob der Autobauer bereit sei, Anteile seiner Luxus-Sparte zu verkaufen, zu der auch Porsche und Lamborghini gehöhren. Er sagte zu dieser Option, die Milliarden von Euro freisetzen könnte, nicht nein. "Das ist eine berechtigte Frage", so Witter am Donnerstag (6. September) laut Bloomberg in London.
Im Fokus bleibt für den Konzern aus Wolfsburg jedoch zunächst die neue Bus- und Lkw-Einheit Traton, die als eigenständige Einheit am Aktienmarkt platziert wird. Der VW-Konzern hat hierin alle schweren Lkw-Kompetenzen einschließlich der Marken MAN und Scania in der Traton AG gebündelt, bevor die Einheit als eigenständiges Geschäftsfeld zur Mittelbeschaffung aufgelegt wurde. Eine ähnliche Struktur hätte für die Edelmarken Porsche, Lamborghini und Bentley erhebliche Vorteile in Bezug auf Fundraising und technische Synergien.
Porsche ist massiv profitabel und dank seiner einzigartigen Ertragskraft, die durch die Kombination großer Stückzahlen und hohe Stückpreise entsteht, das Kronjuwel des VW-Luxuswagengeschäfts. VW-Konzernchef Herbert Diess hat jüngst den Weg für strukturelle Veränderungen geebnet. VW will Lamborghini von der Audi-Einheit zu Porsche verlagern, um eine Super-Premium-Markengruppe zu schmieden, die als eigenständige Einheit weitergeführt werden könnte.