Darüber wolle die VW-Spitze am Dienstag (12.4.) beraten, hieß es aus Konzernkreisen. Ein entsprechender Vorschlag liege auf dem Tisch, Einzelheiten wurden zunächst nicht bekannt. Ein VW-Sprecher in Wolfsburg wollte sich zum Thema nicht äußern.
Das sechsköpfige Präsidium des Aufsichtsrats hatte sich am Montag noch nicht auf eine Regelung über die millionenschweren Vergütungen einigen können. Nach dpa-Informationen befürworten der Betriebsrat, das Land Niedersachsen und die IG Metall wegen des Abgas-Skandals eine spürbare Senkung der Sonderzahlungen für den Vorstand.
Nach Angaben des Handelsblattes hatte der zurückgetretene Vorstandsvorsitzende Martin Winterkorn signalisiert, er sei zum freiwilligen Teilverzicht bereit und somit die anderen Vorstandsmitglieder und erst recht den Aufsichtsratsvorsitzenden unter Verzichtsdruck gesetzt.
(Update 11:08 Uhr)
Mit dem Vorliegen eines entsprechenden Vorstandsbeschlusses könnte die VW-Aufsichtsratsspitze anschließend den Segen der Kontrolleure erteilen. Das sechsköpfige Gremium, das sogenannte Präsidium, kann sich für solche Einzelfragen auch per Telefon- oder Videokonferenz zusammenschalten. Ob eine solche Besprechung zeitnah - womöglich noch am Dienstag oder Mittwoch - ansteht, blieb zunächst unklar.
Im VW-Konzernvorstand sitzen derzeit acht Männer und eine Frau. Die Mehrheit ist erst seit kürzerer Zeit im Amt. Längere Erfahrung an der VW-Spitze haben nur Einkaufschef Francisco Javier Garcia Sanz, Audi-Chef Rupert Stadler, China-Vorstand Jochem Heizmann und der Winterkorn-Nachfolger Matthias Müller, der zuvor als Cheflenker der Tochter Porsche auch im Wolfsburger Konzernvorstand saß.
Der Vergütungen des gesamten VW-Vorstands sind wegen der wechselnden Besetzungen und des schwankenden Erfolges über die Jahre nur schwer zu vergleichen. Ex-Chef Martin Winterkorn verdiente zuletzt pro Jahr inklusive seiner Arbeit beim Großaktionär Porsche-Holding fast 17 Millionen Euro. Er war lange Zeit der Spitzenverdiener im Dax