Der eisige Winter und der teilweise Regierungsstillstand (‚Shutdowns’) haben zum Jahresauftakt Spuren am US-Automarkt hinterlassen. Die widrigen Umstände brockten auch Volkswagen einen Fehlstart ins neue Jahr ein: Die Zahl der abgesetzten Fahrzeuge sei im Januar um 6,7 % auf 23.074 Stück gesunken, teilte das Unternehmen am Freitag (1. Februar 2019) mit.
Dabei halbierte sich der Absatz der Golf-Familie, während die Zahl der verkauften Jetta um 52 % nach oben sprang. VW war eigentlich auf gutem Wege, nach dem Abgas-Skandal wieder Boden in den USA gutzumachen. Im vergangenen Jahr hatten die Wolfsburger dank gefragter SUVs ein Verkaufsplus von 4,2 % eingefahren.
Allerdings hatte zuletzt nicht nur VW Probleme, bei der US-Kundschaft zu punkten: Toyota etwa wurde im Januar nur gut 156.000 Neuwagen in Amerika los, das entspricht einem Minus von 6,6 % im Jahresvergleich. Die japanischen Rivalen Nissan und Mazda mussten sogar Rückgänge um 19 % beziehungsweise 20 % verkraften.
Zu den Gewinnern zählte Fiat Chrysler, hier legte der Absatz um 2,5 % und schon das elfte Quartal in Folge zu. Auch Honda konnte immerhin einen kleinen Anstieg um 1,5 % verbuchen. Der zum VW-Konzern gehörende Sportwagenbauer Porsche schaffte ein Absatzplus um 12,5 % auf 5.419 Autos, während die Verkäufe bei Volkswagens Tochter Audi um 1,8 % auf 14 253 Stück sanken.
Mercedes-Benz USA-Chef Exler will Ruder herumreißen
Daimler erlitt im Januar in den USA einen Absatzeinbruch: Die Verkäufe fielen insgesamt um 13,8 % auf 23.804 Fahrzeuge. Der Chef von Mercedes-Benz USA, Dietmar Exler, zeigte sich aber optimistisch, in den kommenden Monaten mit neuen Modellen das Ruder herumreißen zu können. Der Oberklasse-Konkurrent BMW wurde mit 18.102 Fahrzeugen seiner Stammmarke 4,8 % weniger los als im Vorjahr.
Analysten hatten zum Jahresbeginn insgesamt nicht mit großen Sprüngen am US-Markt gerechnet. Das kalte Wetter hielt wohl viele Kunden vom Besuch im Autohaus ab, zudem sorgte der Behördenstillstand aufgrund des ‚Shutdowns’ für Verzögerungen bei den Zulassungen. Da die beiden größten US-Hersteller General Motors und Ford ihre Ergebnisse nur noch im Quartalstakt vorlegen, hat die monatliche US-Verkaufsbilanz aber ohnehin stark an Aussagekraft eingebüßt.