AUTOMOBIL PRODUKTION: Zeichnet sich da schon eine Art Kulturwandel Richtung dezentralerer Organisation ab?
Das ist auf jeden Fall ein Stück Kulturwandel, und der muss auch sein. Auf der anderen Seite darf man nicht übersehen, dass Volkswagen sich ja nie generell gegen Kooperationen abgeschottet hat. Insofern müssen wir uns nicht komplett neu erfinden, es gibt schon große Offenheit im Konzern. Die brauchen wir jetzt auch insbesondere, wo es um Software und deren Integration in die Fahrzeuge geht und die Entwicklung des Self-Driving-Systems. In diesen Bereichen brauchen wir neue Partnerschaften, neue Beteiligungen und dementsprechend  gehen wir das sehr progressiv an. Es ist wichtig und auch mein Ziel, dass wir mit unseren Future-Centern, die wir in Potsdam, in Beijing, in Kalifornien bzw. im Silicon Valley haben mit den besten der Welt zu kooperieren.

AUTOMOBIL PRODUKTION: Stehen da für dich hochinnovative Start-ups im Vordergrund oder auch die ganz Großen wie Google, Apple?
Wir haben ja jetzt schon sehr enge Kooperationen mit Apple und Google. Wir sind heute bereits der Nummer 1-Partner von Google, wenn es um die Integration von Android-Auto geht. Wir haben bereits über eine Million Autos mit Android-Auto auf dem Markt, diese Beispiele zeigen, dass wir auch mit den Größten im Silicon Valley sehr eng kooperieren.

AUTOMOBIL PRODUKTION: Das  Future-Center von Volkswagen in  Potsdam steht, wann werden die anderen eröffnet?
Wir sind sehr gut im Zeitplan. Wir werden bis Ende des Jahres das Future-Center in Belmont/ Kalifornien am Netz haben, zum Ende des Jahres steht auch das Future-Center Asia in Beijing. Aktuell werden die Gebäude eingerichtet, parallel läuft die Mitarbeitersuche – wir wollen dafür die Besten der Welt.

AUTOMOBIL PRODUKTION: …bedeutet…
…eine perfekte Bedienlogik sowohl für Fahrzeuge mit Lenkrad und Pedalerie, als auch für das automatisierte Fahren zu entwickeln und in die Praxis umzusetzen an deren Ende dann das selbstfahrende Auto steht, bei dem der Innenraum ein Wohnzimmer oder eine Lounge oder ein Wellnessraum ist, in dem man sich fahren lässt, ganz sicher und auf Knopfdruck oder Sprachbefehl. Es geht vor allem darum das komplett neue Benutzererlebnis in einem Auto ohne Pedalerie und Lenkrad zu definieren.

AUTOMOBIL PRODUKTION: Wer hat denn in diesem Prozess den Lead. Bist du das mit deiner Digitalisierungs-Truppe oder sind das die klassischen Designer mit ihren Vorstellungen und ihr setzt eure Digitalisierungsschwerpunkte drauf.
Weder noch. Und so würde das auch nicht funktionieren. Es gibt nicht den Designbereich der sich um die ästhetische und funktionale Gestaltung kümmert und den Digitalisierungsbereich, der technische Lösungen integriert. Der Fokus des gesamten Teams liegt darauf, den perfekten Raum für das autonome Auto zu schaffen. Dabei arbeiten Exterieur- und Interieurdesign, User-Experience-Design und Engineering als EIN Team zusammen. Da geht es um eine crossfunktionale, ganz enge Zusammenarbeit, bei der man idealerweise nicht mehr unterscheiden kann, welcher Mitarbeiter aus welchem Kompetenzcenter kommt.

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