AUTOMOBIL PRODUKTION: Wie dicht ist das futuristisch wirkende Konzept an der Serienreife?
Wir haben über 30 Innovationen in unserem Konzeptfahrzeug. Ungefähr 60 Prozent sind jetzt serienreif, können jetzt in Produktion gehen, und das auch in nichtautonomen Fahrzeugen. 40 Prozent sind ein bisschen mehr zukunftsorientiert. Das machen wir auch bewusst so, damit wir mit den Kunden in den Dialog kommen und unsere Kunden Ideen sehen, über die wir reden können. Und das hilft uns wieder, die Ideen zu priorisieren und zu entscheiden, ob wir das in einem Projekt machen oder nicht.

AUTOMOBIL PRODUTKTION: Letztlich zahlen Sie beim autonomen Fahren – und auf dieses zielt ja die völlige Neubewertung und Entwicklung des Innenraums ab – auf ein Thema ein, von dem Sie nicht wissen, wie stark es sich durchsetzen wird.
Ja, wir haben eine sehr interessante Zeit. Ich bin überzeugt, dass autonomes Fahren kommt. Die Frage ist letztlich nur noch, ob es eine Übergangsphase vom Selbstfahren zum autonomen Fahren geben wird und wenn ja wie lange diese dauert. Es gibt ja New-Mobility-OEMs, die fokussieren sich darauf, dass der Schalter über Nacht umgelegt wird. Das ist gerade für uns eine wichtige Frage, weil damit verbunden ist, ob ich ein Interieur mit oder ohne Lenkrad gestalte. Nein, ich bin nach allem, was wir wissen, überzeugt: Autonomes Fahren kommt.

AUTOMOBIL PRODUKTION: Und wenn nicht?
Dann werden wir auch überleben. Ich glaube aber nicht, dass es nicht kommen wird. Die Innovationen, die den Menschen mehr Zeit geben, haben sich immer durchgesetzt. Interessant war ein Vortrag von Audi bei der NAIAS. Dort fiel der Satz: „We give consumers the 25th hour.“ Damit ist plakativ die Zeit gemeint, die die Autofahrer weltweit im Schnitt zur Arbeit und zurück pendeln. Wenn man diese Zeit sinnvoll nutzen kann, ist viel gewonnen. Das ist echter, messbarer Mehrwert. Und Ideen mit Mehrwert haben sich noch immer durchgesetzt.

Infokasten Han Hendriks

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