Die Unternehmenszentrale von Antolin in Spanien.

Als Gründe für die Schließung nannte die Unternehmenszentrale schlechter werdende Marktbedingungen aufgrund der Corona-Pandemie sowie veränderte Anforderungen der OEMs. (Bild: Antolin)

Der spanische Zulieferer Antolin will sein Werk in Regenstauf im Landkreis Regensburg schließen. Regenstaufs Bürgermeister Josef Schindler bestätigte dies gegenüber dem Bayrischen Rundfunk. Die Gewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) zitiert dazu eine Aussage aus der Betriebsversammlung: „Der Standort des Automobilzulieferers Antolin Süddeutschland GmbH in Regenstauf soll bis Ende 2021, spätestens Mitte 2022 geschlossen werden.“ Von der Schließung wären rund 260 Mitarbeiter betroffen.

Als Gründe für die Schließung nannte die Unternehmenszentrale im spanischen Burgos die schlechter werdenden Marktbedingungen aufgrund der Corona-Pandemie sowie veränderte Anforderungen der Autohersteller. In dem Betrieb werden bislang Innenraumteile für mehrere BMW-Modelle gefertigt. Die derzeit laufenden Produkte sollen in naher Zukunft in die Standorte Massen (Brandenburg) und Trnava (Slowakei) verlagert werden.

Andreas Blaser, Bezirksleiter der IG BCE, sieht das Unternehmen jedoch rechtlich an Vereinbarungen aus dem Jahr 2018 gebunden. Damals habe sich Antolin gemeinsam mit Magna, BMW und der Gewerkschaft auf eine Zukunftssicherung am Standort bis zum Jahr 2026 verständigt. BMW und Magna hielten nach seiner Aussage an dem Vertrag fest und verhielten sich vertragskonform. Dass Antolin bereits ab dem 13. April 2021 in Verhandlungen eintreten wollte, kritisiert Blaser deshalb nachdrücklich. "Dies ist eine Frechheit und hält noch nicht einmal die betriebsverfassungsrechtliche Frist zur Stellungnahme des Betriebsrates ein", so der Bezirksleiter.

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