Bauteile Automotive

Viele Zulieferer geraten zwischen den gestiegenen Materialpreisen und den Anforderungen ihrer Kunden in die Zwickmühle. (Bild: AdobeStock / HERRNDORFF_ images)

Dies geht aus einer Analyse der Unternehmensberatung Horváth hervor, für die weltweit mehr als 30 Firmenchefs und Vorstände befragt wurden. Viele Unternehmen beklagen demnach, dass sich die Kommunikation mit den Autokonzernen und deren Zuverlässigkeit seit der Corona-Krise deutlich verschlechtert habe: "Es besteht hohe Fluktuation in den abgerufenen Mengen und kaum Transparenz", sagt Horváth-Branchenexperte Ralf Gaydoul. Die Beziehungen der Zulieferer zu den Autobauern und auch zu den eigenen Lieferanten seien zunehmend angespannt. Die Zulieferer seien "in der Schraubzwinge" zwischen beiden: "Während ihre Kunden, die Hersteller, hohe Flexibilität fordern mit sehr volatilen Auftragseingängen, erwarten Lieferanten feste Zeitpläne für die nächsten fünf Jahre."

Die meisten Zulieferunternehmen bauten Lagerbestände auf, um kurzfristiger reagieren zu können. Zwei Drittel versuchten auch, mehr zu sparen, Betriebsabläufe zu verbessern und Kosten vermehrt weiterzugeben. Aber nur wenige der befragten Vorstände hätten die geplanten Maßnahmen schon erfolgreich umgesetzt.

Neue Anforderungen verschärfen die Krise

Fast einhellig beklagt würden standortübergreifend Personalengpässe auf allen Ebenen. Eine deutliche Mehrheit der befragten Unternehmen habe Probleme, Mitarbeiter zu finden und zu halten. Das führe bereits dazu, dass Schichten in der Produktion nicht besetzt werden könnten.

Zugleich würden die Produktanforderungen komplexer. Immer häufiger würden hochwertige Autos in kleineren Serien hergestellt, heißt es in der Studie. Demnach mussten 76 Prozent der befragten Zulieferer ihr Portfolio wegen der Elektrifizierung und neuer Kundenanforderungen anpassen. Nachhaltigkeit lohne sich jedoch meist auch mit Blick auf die Kosten und die Lieferketten, sagt Gaydoul: "Beispiel dafür ist die an erster Stelle genannte hohe Energieeffizienz sowie die geplante Lokalisierung der Zulieferer."

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dpa