Faraday-Future_Management_Krause

Ex-BMW-Vorstand und Deutschbanker Stefan Krause geht als Finanzchef zu Elektroauto-Startup Faraday Future. Archiv (Bild: Deutsche Bank)

Stefan Krause (54), langjähriger Vorstand von BMW und Deutscher Bank nimmt am 1. März seine neue Tätigkeit beim chinesischen Elektroauto-Startup Faraday Future auf, schreibt das Manager Magazin und beruft sich auf Finanzkreise aus London. Faraday Future will ab 2019 Elektroautos auf den Markt bringen. Zuletzt gab es zahlreiche Gerüchte um finanzielle Schwierigkeiten von Faraday Future Großinvestor Jia Yueting, über die auch AUTOMOBIL PRODUKTION in der am 1. März erscheinenden neuen Ausgabe berichtet. Ausgelöst wurden diese durch ausbleibende Zahlungen an Zulieferer und den Baustopp für das erste Werk des Unternehmens in Nevada. Zur Überbrückung eines finanziellen Engpasses soll Jia Yueting auch ein zinsloses Darlehen von seiner Schwester erhalten haben.

Krause war bis Oktober 2015 Finanzvorstand der Deutschen Bank, hatte diese dann im Zuge eines Vorstandsumbaus verlassen.  Begonnen hatte der 54-jährige Finanzexperte  seine Karriere beim Münchener Autokonzern BMW. Dort gehörte er sechs Jahre dem Vorstand an. 2008 kehrte er der Autoindustrie den Rücken und wechselte als Finanzchef zur Deutschen Bank.

Nun also die Rückkehr in die Autoindustrie – nach China zu Faraday Future. Das 2014 von dem chinesischen Internet-Milliardär Jia Yueting (43) gegründete Unternehmen sorgt seit dem ersten Tag für dicke Schlagzeilen. Mit dem Autoprojekt fährt Jia globalen Kurs. So lässt er aus der Zentrale in Kalifornien ein vollelektrisches, autonomes Modell für die globalen Märkte entwickeln, das wohl in Nevada gebaut werden soll. Parallel dazu investiert Faraday Future Milliarden in ein Werk in China, wo ein technisch abgespecktes Fahrzeug produziert werden soll. Allerdings gibt es um das seit April 2016 in Bau befindliche Werk in Nevada heftige Verwerfungen. Zuletzt waren die ursprünglichen Pläne radikal eingedampft worden. Statt sieben sollen jetzt nur zwei Modelle gebaut werden, der Produktionsstart wurde von Ende 2017 auf frühestens 2019 verlegt und statt 150.000 Einheiten sollen erstmal nur 10.000 Autos pro Jahr gebaut werden.

Eine der vordringlichen Aufgaben von Krause dürfte nun sein, weitere Geldgeber für das Projekt zu finden. Angesichts der zahlreichen Negativschlagzeilen dürfte da seine ganz Erfahrung im Finanz- und Autosektor gefordert sein.

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