Winfried Vahland

Vor einem Comeback beim VW-Konzern: Ex-Skoda-Chef Winfried Vahland. Archiv (Bild: Skoda)

In Ingolstadt und darüber hinaus brodelt die Gerüchteküche. Audi-Chef Rupert Stadler gilt durch den Abgasskandal und die verunglückte Top-Personalie um den nur wenige Monate nach seiner Berufung aufgrund einer Verstrickung in die Abgasmanipulation wieder geschassten  Entwicklungschef Stefan Knirsch als angezählt. In der Belegschaft herrscht erhebliche Unruhe, weil es nicht mehr läuft  wie gewohnt. Vor allem in Neckarsulm ist die Stimmung mies und die Ankündigung, dass ab Januar aufgrund der schwachen Nachfrage die Nachtschicht für die Fertigung von A6 und A7 gestrichen werden soll, trägt nicht zur Aufhellung bei. Dass der Betriebsrat inzwischen eine vorzeitige Verlängerung der Beschäftigungsgarantie fordert, ist nicht eben ein Vertrauensbeweis gegenüber dem Vorstand. Hinter vorgehaltener Hand werden Zweifel immer lauter, ob Stadler nach zehn guten bis hervorragenden Jahren an der Audi-Spitze auch der richtige Mann für die Zukunft ist.

Der Nährboden für Spekulationen ist reich gesät, immer häufiger fällt der Name Winfried Vahland – vor allem seit der Ex-Skoda-Chef beim Autosalon in Paris im Konzernumfeld auftrat, als sei er nie weg gewesen.

Der überraschende Abgang Vahlands im Oktober 2015 gilt in Konzernkreisen immer noch als  schmerzlichster Verlust. Nach Platzen des Abgasskandals wurde dem Ex-Skoda-Chef die heikle Mission übertragen, als Leiter der Region Nordamerika die Krise in den Staaten zu managen. Es kam anders: bereits auf gepackten Koffern sitzend, warf Vahland wenige Tage vor dem Abflug in die USA hin und verließ nach 25 Jahren den VW-Konzern. Grund war offiziell, dass man sich nicht über Details in der Ausgestaltung des Vertrags einig geworden sei; eher Ursache: der selbstbewusste Manager hat es wohl als Affront empfunden, dass die neue Position hierarchisch unter VW-Markenchef Diess angesiedelt wurde.

Seither war es ein Jahr völlig still um Vahland – was langjährige Wegbegleiter des ambitionierten Managers bereits verwunderte. In Paris war der 59-Jährige dann wieder da, zeigte sich gut gelaunt bei den Marken der Wolfsburger und „umarmte Leute, die er noch nie umarmt hat“, so ein Insider. Auch soll ihm während seines Aufenthalts in Paris vom Konzern ein Fahrer gestellt worden sein. Das, sagt ein langjähriger Mitarbeiter, habe er bei einem Manger, der im Hader geschieden ist, noch nie erlebt. Jedenfalls hat die Summe der Kleinigkeiten um den Vahland-Auftritt bei VW intern heftige Spekulationen ausgelöst, in welcher Rolle der Manager zurückkehren wird.

Von Konzernseite wird eine mögliche Rückkehr Vahlands  dementiert. Ein VW-Sprecher verwies in Paris gegenüber AUTOMOBIL PRODUKTION darauf, dass es nicht ungewöhnlich sei, dass verdiente Manager auch nach ihrem Ausscheiden zu Veranstaltungen eingeladen würden. So sei Vahland Gast bei der Feier anlässlich der 25-jährigen Zugehörigkeit der tschechischen Marke zum Wolfsburger Konzern gewesen.

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