Batteriefertigung bei Volkswagen

Volkswagen hat sich hohe Ziele in der Batterieentwicklung und -produktion gesetzt. Nun findet der Hersteller zunehmend die richtigen Köpfe für diese Aufgabe. (Bild: Volkswagen)

Für den milliardenschweren Ausbau seines Batteriegeschäfts hat der Volkswagen-Konzern weitere Führungskräfte bei Rivalen aus der Tech- und Autobranche abgeworben. Unter anderem heuert der Batterie-Entwicklungschef von Apple, Soonho Ahn, bei den Wolfsburgern an. Wann genau der Südkoreaner beim Autobauer startet, ist aber noch nicht klar. Beim Konkurrenten BMW gehen die Niedersachsen ebenso auf Expertenfang. Von dort soll Jörg Hoffmann kommen, zuletzt spezialisiert auf Feststoffzellen-Technik. Zuvor hatte auch das Manager-Magazin über die Wechsel berichtet. Im September hatte Volkswagen Sebastian Wolf vom chinesischen Batteriezellproduzenten Farasis engagiert.

Die Konkurrenz schläft nicht

VW-Konzernchef Herbert Diess sieht in den amerikanischen und asiatischen Technologieriesen die im Kern wichtigsten Wettbewerber der nächsten Jahre bei der weiteren Vernetzung der Mobilität und beim autonomen Fahren. Aber auch die weitere Optimierung der Batterietechnik und der Bau eigener Zellwerke gelten, unter anderem im Wettrennen mit Tesla, als entscheidende Kompetenzen.

Apple setzt die Autohersteller zudem durch das geheimnisumwitterte Autoprojekt Titan unter Druck. Die Kalifornier sollen zudem ein Auge auf die südkoreanischen Autobauer Kia und Hyundai geworfen haben, die sie bei der weiteren Entwicklung eines iCar unterstützen könnten. Ahn arbeitete unter anderem auch bereits in führenden Rollen bei Samsung und LG.

Volkswagen steigt massiv in Batteriefertigung ein

Volkswagen will in Europa zunächst sechs eigene Batteriezellfabriken bauen. Neben Salzgitter ist Skellefteå in Nordschweden schon gesetzt, ein dritter Standort in Spanien hat gute Chancen. Betriebsräte setzen sich außerdem für ein weiteres deutsches Zellwerk ein. Laut Branchenkreisen sollen dabei auch Sachsen und Niedersachsen im Rennen sein, überdies werden Standorte in Osteuropa geprüft. VW kooperiert mit Partnern wie Northvolt aus Schweden oder Gotion aus China.

Zuletzt kündigte der Konzern im September den Baubeginn eines Werks für Batteriesysteme im chinesischen Hefei in der Provinz Anhui an. Der Standort soll zunächst zwischen 150.000 und 180.000 Hochvoltbatteriesysteme für die vollelektrischen, auf der MEB-Plattform des Konzerns basierenden, Fahrzeuge von Volkswagen Anhui liefern. Nach Anting (SAIC VW) und Foshan (FAW VW) handelt es sich bei Volkswagen Anhui um das dritte reine E-Auto-Werk des Konzerns. Die Bauarbeiten zur neuen Fertigung mit einer Gesamtfläche von 500.000 Quadratmetern haben bereits Anfang des Jahres begonnen und sollen bis Mitte 2022 abgeschlossen sein.

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dpa