Dieter Zetsche im Auto

Auf LinkedIn wandte sich Dieter Zetsche an die Öffentlichkeit und dankte seinen über 290.000 Mitarbeitern. (Bild: Daimler)

In seinem offiziellen Statement schreibt Zetsche über die öffentliche Diskussion um den Dieselantrieb: „Wir arbeiten den Sachverhalt seit längerer Zeit in einer internen Untersuchung systematisch auf und kooperieren in vollem Umfang mit den Behörden.“ Daimler setze aber, so Zetsche, vor allem auf die Innovationskraft seiner Ingenieurinnen und Ingenieure. Zudem zeige der neue Dieselmotor OM 654 exemplarisch, dass technische Verbesserungen mehr erreichen können als Fahrverbote.

Natürlich müsse man den Diesel an seiner NOx- und auch CO2-Bilanz messen, schreibt Zetsche. „Aber wer das vorurteilsfrei tut, erkennt: Es lohnt sich für den Diesel zu kämpfen.“

Um neues Vertrauen in die Technologie herzustellen rief Daimler vergangene Woche freiwillig europaweit drei Millionen Diesel-Fahrzeuge zurück. Die Aktion ist Teil des vom Daimler-Vorstand verabschiedeten „Zukunftsplan für Diesel-Antriebe“, für den der Konzern nach eigenen Angaben rund 220 Millionen Euro in Hand nimmt.

„Nicht an Spekulationen beteiligen“

„Wir sind aber gut beraten, uns nicht an Spekulationen zu beteiligen“, schreibt der Daimler-Boss in fett gedruckten Buchstaben auf LinkedIn. Mit dem Text wendet er sich nicht nur an die breite Öffentlichkeit. Vor allem seine Mitarbeiter scheint er damit erreichen zu wollen.

Spekuliert wird seit vergangenem Freitag viel. Das Nachrichtenmagazin Spiegel berichtete vergangene Woche, dass VW 2016 "eine Art Selbstanzeige"  bei den Wettbewerbsbehörden eingereicht haben soll. Auch Daimler soll eine Selbstanzeige eingereicht haben. Das allerdings schon 2014 bei der EU-Komission in Brüssel. Angeblich sollen sich Porsche, Audi, VW, Daimler und BMW seit den Neunzigerjahren in Fragen der technologischen Entwicklung zur Kostensenkung abgesprochen haben, darunter auch die Abgasreinigung ihrer Dieselfahrzeuge. Nun soll überprüft werden, in wieweit es zu illegalen Preisabsprachen gekommen sein könnte.

 

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