Betroffen von den Stellenstreichungen ist der Hauptsitz der Gruppe im bayrischen Bad Neustadt. Der Abbau soll alle Bereiche und Funktionen im Unternehmen betreffen und bis Ende 2024 „angegangen werden“. Ziel sei es, die Maßnahmen so sozialverträglich wie möglich in enger Abstimmung mit dem Betriebsrat umzusetzen. In Bad Neustadt arbeiten rund 1.700 Menschen für Preh, insgesamt beschäftigt die Gruppe rund 7.400 Mitarbeiter.
„Preh ist nicht immun gegen die schwache gesamtwirtschaftliche Lage und den negativen Branchentrend. Bereits 2023 gab es erste Anzeichen für einen Umsatzrückgang. Leider hat sich der Abwärtstrend auch im ersten Quartal 2024 deutlich beschleunigt, insbesondere bei Komponenten für Elektrofahrzeuge“, kommentiert Preh-CEO Zhengxin Cai. Zugleich leide die eigene Wettbewerbsfähigkeit unter den im internationalen Vergleich hohen Kosten für Energie und Arbeit in Deutschland. Zu den Sparmaßnahmen beim Zulieferer werde „auch das Management einen finanziellen Beitrag“ leisten.
Eine Ursache für die derzeitigen Herausforderungen seien unter anderem die in den vergangenen Jahren hohen Investitionen in die Elektromobilität und das plötzliche Auslaufen der Förderungen für E-Fahrzeuge. „Unter normalen Bedingungen wären wir unserem Umsatzziel von zwei Milliarden Euro in diesem Jahr sehr nahegekommen, da wir die Weichen für ein dynamisches Wachstum sowohl in der E-Mobilität als auch im HMI-Segment gestellt hatten“, erklärt Preh-CEO Cai. „Jetzt sehen wir seit geraumer Zeit Umsatzrückgänge, was unsere ohnehin angespannte Ertragslage in Bad Neustadt ohne entschlossenes Gegensteuern weiter verschlechtern würde. Nach Jahren der Verluste müssen wir jetzt den Turnaround am Stammsitz schaffen.“