In den europäischen Werken der BMW Group wird vermehrt recyceltes Material für Verpackungen verwendet. Bei Neuvergaben für Mehrwegverpackungen in der Logistik soll die Rezyklatquote in diesem Jahr demnach von etwa 20 auf über 35 Prozent gesteigert werden. Aber auch der Einsatz nachhaltiger Materialien und Leichtbau-Verpackungen sowie die Reduktion von Einwegverpackungen und Transportvolumina stehen auf der Agenda des Autobauers. Immerhin sollen die lieferkettenbedingten CO2-Emissionen pro Fahrzeug bis 2030 um 20 Prozent sinken.
„Durch innovative Herangehensweisen reduzieren wir konsequent unseren Ressourceneinsatz und verringern damit unseren CO2-Footprint“, so Michael Nikolaides, Leiter Produktionsnetzwerk und Logistik. Unter anderem laufen Pilotprojekte mit biobasierten Materialien, die erdölbasierte Stoffe wie Polyethylen und Polypropylen ersetzen sollen. Auch Material aus recycelten Haushaltsgeräten wird derzeit geprüft, um langfristig komplett auf alternative Rohstoffe umzusteigen.
In welchen Verpackungen erhöht BMW den Rezyklatanteil?
Ein Beispiel für das Konzept der Kreislaufwirtschaft ist die Verwendung von Rezyklat bei EPP-Verpackungen (Expandiertes Polypropylen). Diese dienen als Spezialbehälter mit passender Geometrie zu den verpackten Bauteilen. Pro Jahr werden davon etwa 360.000 Stück benötigt. Der Rezyklat-Anteil bei neu entwickelten EPP-Verpackungen liegt aktuell bei 25 Prozent, wodurch jährlich fast 280 Tonnen CO2 jährlich eingespart werden. Erste Pilotversuche mit 100 Prozent Rezyklat laufen bereits. Bei erfolgreichem Verlauf sollen diese bei Neuvergaben ab 2024 zum Standard werden.
Weitere 680 Tonnen an CO2-Emissionen spart BMW beim Einsatz von Abdeckungen und Kleinladungsträgern ein. Hierbei wird ein 50-prozentiger Rezyklatanteil realisiert. Der Fokus der Maßnahmen liegt allerdings auf den europäischen Märkten, da ein Entsorgungsmarkt sowie die entsprechende Recycling-Infrastruktur benötigt wird. Grundsätzlich werde laut dem OEM aber auch eine Erweiterung auf die Standorte in Mexiko, USA und China angestrebt.
Die größten Auswirkungen auf die CO2-Emissionen hat jedoch die Einführung von klappbaren Großladungsträgern aus Kunststoff. Mit einem Rezyklatanteil von über 90 Prozent ersetzen sie seit diesem Jahr die Gitterboxen aus Stahl. 3.000 Tonnen CO2 sparen die 15.000 Behälter jährlich ein. Die Funktionsweise ähnelt klappbaren Einkaufsboxen: Sind sie leer, werden sie zusammengefaltet und sind damit leichter zu transportieren.