
Im BMW-Werk Dingolfing sollen i7 und 7er künftig autonom ihren Weg durch die Fertigung finden. (Bild: BMW)
Modelle der neuen 7er-Serie sollen schon in diesem Monat durch BMWs Produktion im niederbayerischen Dingolfing gleiten. Die Szenerie ist Teil des Projekts Automatisiertes Fahren im Werk, kurz AFW, mit dem man zusammen mit jungen Tech-Firmen die Effizienz der Logistik neu produzierter Autos in Werken und Distributionszentren erhöhen will. Die Fahrzeuge sollen sich eigenständig, sicher und effizient innerhalb der Logistikzonen und der Montage bewegen.
BMW setzt auf Sensorik außerhalb der Autos
Der Einsatz bezieht sich freilich auf fertig produzierte Fahrzeuge, zunächst innerhalb der Montage und anschließend hin zu Logistikflächen im Werk, also auf Parkplätze, von denen aus der Weitertransport per Lkw oder Bahn erfolgt. Die Autos selbst sind blind, denn anders als beim autonomen Fahren auf der Straße wird für das Projekt kein Sensor aus dem Auto genutzt. Zwei Technologien bilden die Schlüssel des Systems: Einmal ist dies eine Sensor-Infrastruktur, die bei der Lokalisierung der Fahrzeuge hilft und gleichsam Hindernisse erkennt, zum anderen sendet ein sogenannter Bewegungsplaner Befehle über Mobilfunk an die Autos.
BMW nutzt dazu Softwarelösungen von Seoul Robotiks und Embotech. Die Lidar-Erkennungssoftware von Seoul Robotics erstellt mithilfe statischer Überwachungssensoren einen digitalen Zwilling der Umgebung und nimmt eine Objektklassifizierung und Positionsbestimmung der Autos vor. Die Fahrplanungssoftware von Embotech wiederum lenkt, bremst, beschleunigt und parkt die Fahrzeuge. Routen werden in Echtzeit berechnet, eine situationsbedingte Programmierung oder ein Training der Fahrzeuge sei nicht erforderlich, heißt es.
BMW Startup Garage ist Beschleuniger des Projekts
Der Automobilhersteller will neue Ideen schnell umzusetzen. Erst Anfang des Jahres meldete der OEM eine Flexibilisierung der Logistik im Werk Landshut, wo man im Rahmen eines Pilotprojekts in der Cockpitfertigung auf fahrerlose Transportsysteme setzt. Eine Schlüsselrolle für das Zusammenbringen des OEMs mit den jungen Startups im aktuellen Projekt spielt die Venture Client-Einheit der BMW Group. Die BMW Startup Garage habe Seoul Robotics als potenziell interessanten Technologielieferanten entdeckt und das erste Proof-of-Concept-Projekt initiiert, heißt es beim OEM. Später habe die Startup Garage auch Embotech an Bord geholt. Als Zeitraum für die Pilotphase gibt der OEM mehrere Monate an. Man plane einen weiteren Roll-out zunächst mit anderen Modellen am Standort Dingolfing, weitere Werke sollen folgen.
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