Bosch bündelt seine Kompetenzen im Maschinenbau und bietet künftig Fabrikausrüstungen für die Batterieproduktion an – von einzelnen Komponenten über Softwarelösungen bis hin zu kompletten Montagelinien. Durch den Einstieg in das Geschäftsfeld sollen ab 2025 jährlich rund 250 Millionen Euro Umsatz erzielt werden. Die Lösungen sollen bei Pilotkunden wie Webasto, aber auch in den eigenen Werken implementiert werden.
Für das deutsche Webasto-Werk in Schierling liefert Bosch automatisierte Montagelinien zum Verschweißen und Einkleben der Batteriezellen. Hierfür werden die verschiedenen Funktionen der Modulfertigung vereint: von der Zellreinigung mit Eingangsprüfung, dem Stapelprozess sowie einem speziellen Laserschweißprozess bis hin zur End-of-Line-Prüfung zur Qualitätssicherung. Die Zell-Stapel werden anschließend mit automatisiertem Roboterhandling in einem zweistufigen Prozess montiert und die elektrische Verbindung mithilfe eines Laserschweißprozesses realisiert. Der Standort soll damit als Blaupause für neue Produktionsstätten wie etwa im koreanischen Dangjin dienen.
Bosch erweitert Portfolio im Bereich Batterieproduktion
„Wir gehen davon aus, dass der weltweite Batteriemarkt jährlich um bis zu 25 Prozent wächst“, sagt Bosch-Geschäftsführer Rolf Najork, zuständig für die Industrietechnik. Der Zulieferer entwickelt deshalb Anlagen, Maschinen, Hard- und Software zur Fertigung von Batteriemodulen und -packs, die aus zylindrischen, prismatischen oder Pouch-Zellen gebaut werden. Dabei werden Schraub-, Schweiß- oder Klebe-Prozesse genutzt. Je nach Anforderung liefert Bosch sowohl teilautomatisierte als auch vollautomatische Linien. Auch Antriebs- und Steuerungstechnologien, Fertigungsmanagementsysteme zur Produktionsplanung sowie Software für die Vernetzung von Maschinen und Anlagen seien Teil des Portfolios.
In den eigenen Werken kommt die Industrietechnik einerseits in Eisenach, andererseits im ungarischen Miskolc zum Einsatz. Am deutschen Standort startet Bosch mit der Serienproduktion von 48-Volt-Batterien der zweiten Generation. Sie werden zur Hybridisierung von Pkw genutzt. Die Investitionen zum Ausbau der dortigen Fertigung belaufen sich in diesem Jahr auf 70 Millionen Euro. In Ungarn kommt das eigene Knowhow hingegen der Produktion von E-Bike-Akkus zugute.