Produktionsstart für zentrale Komponenten des neuen eActros 600 in den Werken Gaggenau und KasselProduction start for central components of the new eActros 600 at the Gaggenau and Kassel plants

Die Hochzeit von elektrischer Antriebseinheit und Rumpfachse findet im Werk Kassel statt. (Bild: Daimler Truck)

Das auf schwere Nfz-Antriebe spezialisierte Werk Gaggenau entwickelt sich derzeit zum Kompetenzzentrum für elektrische Antriebskomponenten weiter. Bereits seit 2021 werden wesentliche Teile für die E-Achse des eActros 300/400 und den eEconic am Standort in Baden-Württemberg produziert. Für die E-Achse des eActros 600 liefert der Standort Komponenten des neuen 4-Gang-Achsgetriebes – unter anderem Getriebekomponenten wie Wellen, Zahnräder und Synchronteile sowie Gehäuseteile. Diese Komponenten liefert Gaggenau nach Kassel, wo die komplette Montage der Achs- und Getriebekomponenten stattfindet.

Darüber hinaus werden in Gaggenau ebenfalls die Rohbaukomponenten für die Fahrerhauskabine des eActros 600 gefertigt. Zum Umfang gehören dabei unter anderem Rohbaustrukturteile wie Rückwand, Dachrahmen, Stirnwand und Querträger sowie verschiedene Verstärkungen. Es handelt sich dabei um Gleichteile, die bereits beim konventionell angetriebenen Lkw zum Einsatz kommen.

Die mechanische Bearbeitung von Gehäuseteilen findet im Werk Gaggenau in einer eigens dafür umgerüsteten Halle statt. Hier wurde mit Hilfe digitaler Simulationen anhand von Digital Twins eine neue Fertigungsanlage mit automatisierten Bearbeitungszentren errichtet.

Montage findet in Kassel statt

Das Mercedes-Benz Werk Kassel montiert hingegen die neue Generation der E-Achse des eActros 600. Die elektrisch angetriebene Hinterachse ist laut dem OEM speziell für den Einsatz im Langstreckenverkehr neu konzipiert worden. Für die Produktion entstand im Werk eine neue Montagelinie inklusive Test- und Prüfstation. Auch bei der Fertigung der E-Achse des eActross 600 gilt ebenso wie im eActros 300/400 das „Gleichteile-Prinzip“: Rumpfachse sowie Radkopf und Bremsenumfänge stammen aus der konventionellen Achse, die das Werk Kassel seit Jahrzehnten fertigt.

Der ganzheitliche Montageprozess verläuft im Werk Kassel in verschiedenen aufeinander abgestimmten Phasen: Basis für die neue E-Achse bildet die Achsbrücke, die im ersten Schritt für das Tragen, Rollen und Bremsen vorbereitet wird – hier werden Radnaben, Antriebswellen und Bremsenumfänge montiert. Im Montagebereich der elektrischen Antriebseinheit werden die vormontierten Getriebeteile, die beiden Elektromotoren sowie weitere Komponenten in das Achsträgergehäuse, das aus Gaggenau stammt, montiert. In der Endmontage findet Hochzeit zwischen der zuvor entstandenen elektrischen Antriebseinheit und der Achsbrücke statt. Weiterhin werden diverse Sensoren, Öl- und Kühlleitungen sowie Niedervolt-Leitungssätze montiert.

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