Heller-Zerspanung

Downsizing und Gewichtseinsparungen allein schon im Motorenbau bescheren Fertigungstechnikern jede Menge Hausaufgaben. (Bild: Heller)

Zerspanungstechniker sind herausgefordert wie nie: Downsizing und Gewichtseinsparungen allein schon im Motorenbau bescheren ihnen jede Menge Hausaufgaben. Leistungsfähige Werkzeugmaschinen müssen mit hoher Dynamik, Effizienz und er Fähigkeit zur Technologie-Integration punkten können, damit sie die Anlagenplaner ins Kalkül ziehen. Das Portfolio der EMO trägt dem Rechnung. Präsentiert werden Werkzeugmaschinen, Roboter, Automation, Additive Manufacturing, Mechatronik-Lösungen und Zusatzprodukte – eine internationale Fachschau eines Wirtschaftszweigs mit einem Wert von 64 Milliarden Euro.

Veranstalter der Mailänder EMO ist die Vereinigung der europäischen Werkzeugmaschinenhersteller CECIMO (Comité de coopération des industries de la machine-outi). Auf dem mit zwölf Hallen bestückten Gelände der fieramilano sind für die EMO 115.000 Quadratmeter Nettoausstellungsfläche fest gebucht und damit die 95.000-Quadratmeter-Marke der letzten EMO Milano (2009) deutlich überschritten. Über 1.400 Firmen sind für die EMO MILANO 2015 angemeldet. Spitzenreiter bei den Anmeldungen ist nach Auskunft der Veranstalter das Gastgeberland Italien, knapp gefolgt von Deutschland. An dritter Stelle positioniert sich Taiwan vor China und der Schweiz.
„Die EMO gilt schon immer als wichtigster Termin für Fachleute der verarbeitenden Industrie weltweit, um sich über neue Produktionstechnologien zu informieren“, bekräftigt Pier Luigi Streparava, der von CECIMO zum Generalkommissar der EMO MILANO 2015 eingesetzt wurde.

Ultrapräzise Produktionsdrehmaschinen für Fertigungslinien in der Automobilindustrie mit 0,2 µm Rundheitsgenauigkeit beispielsweise bringt WASINO, ehemals eine Marke der Amada Machine Tools, nach Mailand. Nachdem das deutsch-japanische Konglomerat DMG Mori das Drehmaschinenportfolio von Amada übernommen hat, werden die Modelle nun auch in das globale Vertriebs- und Servicenetzwerk des Werkzeugmaschinenherstellers DMG Mori integriert. Das Sortiment umfasst die G-Serie, die J-Serie und die A-Serie, aus deren Reihen zur EMO zwei repräsentative Modelle den Fachbesuchern präsentiert werden (www.dmgmori.com, Halle 4).

Die WASINO-Modelle der G-Serie erreichen aufgrund ihrer robusten Konstruktion und ihres niedrigen Schwerpunkts eine hohe Stabilität gegenüber mechanischen und thermischen Einflüssen. In Kombination mit dem Linearwerkzeugträger gilt die G-Serie damit als prädestiniert für die Finishbearbeitung bis in den Ultrapräzisionsbereich. Die J-Serie besteht aus sehr präzisen und zugleich extrem kompakten Revolver-Drehautomaten, die für die qualitätsorientierte Vor- und Fertigbearbeitung kleiner Präzisionswerkstücke konzipiert worden sind.
Die Modelle der A-Serie von WASINO bieten Anwendern die größte Zahl an Werkzeugplätzen sowie bei der A-18S eine Gegenspindel für die anspruchsvolle 6-Seiten-Komplettbearbeitung. Fokus dieser Maschinen ist die hochpräzise Bearbeitung komplexer Dreh-Fräs-Teile. Dafür verfügen die Maschinen über eine C-Achse, eine Y-Achse und Plätze für angetriebene Werkzeuge. Im Fall der A-18S stehen beispielsweise 18 Plätze für (angetriebene) Werkzeuge zur Verfügung. Ergänzend sind aus dem WASINO-Portfolio mit der GG-05, der JJ-1 und der AA-1 in jeder der drei Baureihen auch ein Zwei-Spindel Drehzentrum für die hochproduktive Serienfertigung zu finden.

Zu den Neuentwicklungen und technologischen Innovationen, welche die Mindelheimer Grob-Werke vorstellen werden, gehören in erster Linie die nächste Entwicklungsstufe der G-Modul-Baureihe, der neue eigens entwickelte Rundspeicher für maximale Werkstückkapazität und Flexibilität, ein neues Gantry-Konzept bei den Systemmaschinen, eine neue Hard- und Software-Generation und die Weiterentwicklung der Grob-Software G-Net.
Die nächste Entwicklungsstufe der G-Modul-Baureihe entpuppt sich als eine komplette Maschinen-Neuentwicklung. Das betrifft primär einige Baugruppen, deren Anordnung und die Überarbeitung des Maschinendesigns. Die Maschine wird noch kompakter, schneller und effizienter und erhält zusätzliche Funktionen und Ausstattungsmerkmale, die bisher bei den G-Modulen nicht möglich waren.
Präsentiert wird auch die fünfte Applikation „G-Coach“ von G-Net. Sie umfasst eine Programmier-, Simulations- und Trainings-Software für Sinumerik Operate und ermöglicht nicht nur ein komfortables Gestalten von Bearbeitungsprogrammen auf der steuerungsidentischen Software, sondern schafft darüber hinaus die Voraussetzungen, den Zerspanvorgang simulieren zu können (www.grobgroup.com Halle 11/Stand E02/F01)

Emag (www.emag.com Halle 4 / Stand B 23) thematisiert auf der EMO ein Maschinenkonzept, das integrierte Pick-up-Automation und hohe Bearbeitungsqualität mit einem breiten Technologiespektrum kombiniert. Die modularen Maschinen teilen sich den immer gleichen Grundaufbau und die damit verbundene Gleichteilestrategie. Das bedeutet, dass selbst für Maschinen, in denen unterschiedliche Bearbeitungstechnologien eingesetzt werden, oft die gleichen Ersatzteile verwendet werden können. Das vereinfacht die Lagerhaltungskosten. Ebenso einheitlich ist der kompakte Grundaufbau der Maschinen, der dank der integrierten Automation nur wenig Aufstellfläche benötigt. Alle modularen Emag-Maschinen verfügen über eine integrierte Pick-up-Beladung. Die Hauptspindel belädt sich bei diesem Konzept direkt vom Teilespeicher selbst.
Die integrierte Automation ermöglicht zudem vergleichsweise einfache, aber eben auch hocheffektive Automationskonzepte zwischen den Maschinen. Hier kommen alle Vorteile zusammen: ein kompakter Maschinenaufbau, der eine enge Anordnung der Maschinen ermöglicht und die integrierte Pick-up-Automation, die lediglich nur noch einen Teiletransport zwischen den Maschinen notwendig macht. Eine konstant gleiche Übergabehöhe zwischen den Maschinen vereinfacht diese Übergabe zusätzlich. Abgerundet wird das Konzept durch jeweils für die Verkettung der Maschinen passende Automationssysteme.

Die Palette der modularen Emag-Maschinen reicht mittlerweile von klassischen vertikalen Drehmaschinen für Futterteile (VL-Maschinen) und Wellenteile (VT-Maschinen) über die vertikale Wälzfräsmaschine VL 4 H, die vertikale Anfasmaschine VLC 100 C und das vertikale Dreh- und Schleifzentrum VLC 100 GT bis zu den Maschinen für das induktive Härten der MIND-Serie von eldec, dem Laserschweißsystem der ELC-Serie und den PECM-Maschinen.

Die Messemacher erwarten um die 150.000 Besucher aus etwa 100 Ländern. Sie sollen diesmal auch von der zeitgleichen Abhaltung der Weltausstellung EXPO 2015 profitieren, für die sich Mailand in einem völlig neuen Look und dank der Renovierung und des Ausbaus der öffentlichen Verkehrsmittel auch mit einem effizienteren Verkehrsnetz vorstellt.

Christian Klein

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