
Volkswagens Produktionsnetzwerk erstreckt sich über viele Länder. (Bild: Collage/Volkswagen)
Mit rund 4,8 Millionen ausgelieferten Pkw 2024 führt VW die Konzern-interne Rangliste beim Fertigungsvolumen deutlich an. Um dieses Volumen stemmen zu können, profitiert VW vom weltweiten Produktionsnetzwerk. Wichtigster Absatzmarkt ist seit Jahren China, wo Volkswagen China mit SAIC Volkswagen, FAW-Volkswagen und JAC Volkswagen drei Joint-Ventures und mehr als 30 Werke betreibt. Weitere Fahrzeugwerke befinden sich in Mexiko, den USA, Argentinien, Brasilien und Südafrika. In Deutschland werden VW-Pkw in fünf Werken gebaut, dazu kommt das Nutzfahrzeuge-Werk in Hannover. Die mit Abstand größte Fabrik befindet sich am Stammsitz in Wolfsburg. Bis zu 800.000 Fahrzeuge könnten maximal pro Jahr am Standort gebaut werden – 2024 waren es mit 523.000 jedoch nur rund zwei Drittel (darunter auch noch der Seat Tarraco) der Maxmalauslastung. Weitere europäische Werke stehen in Spanien, Portugal und der Slowakei. Dieser Überblickartikel wird fortlaufend aktualisiert.
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VW-Werke in Deutschland
Neben den reinen Komponentenwerken wie Salzgitter, Chemnitz, Braunschweig oder Kassel betreibt VW in Deutschland sechs Fahrzeugwerke. Die Wolfsburger Fabrik, eine der größten weltweit, produziert verschiedene Golf-Modelle sowie den Tiguan , Touran und neuerdings den Tayron. Neben Autos werden auch dort Komponenten hergestellt. Die zweitmeisten Mitarbeiter hat die Fabrik von Volkswagen Nutzfahrzeuge in Hannover. Hier werden der T7 und der ID.Buzz gefertigt. In Zwickau werden seit Mitte 2020 ausschließlich E-Fahrzeuge wie der ID.3, ID.4 und ID.5 gefertigt. Damit nimmt das Werk eine Schlüsselrolle in der E-Mobilität ein.
Auch das Emder Werk baut E-Autos – momentan den ID.4, den ID.7 und den ID.7 Tourer. Darüber hinaus läuft noch eine Kleinserie des Arteon Shooting Break vom Band. Bis März 2024 war Emden zudem Heimat des Passat – mehr als zehn Millionen Exemplare wurden in der Hafenstadt gebaut. Im Zuge der Transformation erhielt Emden eine komplett neue Montage und die Werkslogistik wurde einmal auf links gedreht. Die Gläserne Manufaktur in Dresden, die den ID.3 produziert, ist auch ein Besucherzentrum, das Einblicke in die Produktion und die Zukunft der Mobilität bei Volkswagen bietet. Abgerundet wird das deutsche Produktionsnetzwerk VWs vom Standort in Osnabrück, der aktuell die Porsche Modelle Cayman und Boxter sowie das T-Roc Cabriolet produziert.
Europäische VW-Werke außerhalb Deutschlands
Welchen Stellenwert Deutschland für die Marke VW innerhalb Europas nach wie vor hat, zeigt auch die Existenz von lediglich drei weiteren Fahrzeugwerken außerhalb der Bundesrepublik. Im spanischen Pamplona baut der OEM aktuell die Modelle Polo, T-Cross und Taigo. Das Werksgelände von Volkswagen Navarra umfasst eine Fläche von rund 1.630.000 Quadratmetern, wovon circa 360.193 Quadratmeter bebaut sind. Im April 2024 schlossen VW und der Automatisierungsexperte Kuka eine Rahmenvereinbarung über die Lieferung von mehr als 700 Robotern bis 2026 ab. Portugal wartet mit dem Standort in Palmela auf – hier wird der T-Roc gebaut. Im Westen Europas treibt Volkswagen Autoeuropa die Zukunft der Automobilproduktion mit Lean-Prinzipien voran. Vom Presswerk bis zur Montage wurden zahlreiche smarte Lösungen implementiert, die durch geringe Investitionen eine hohe Wirksamkeit erzielen sollen.
Die slowakische Hauptstadt Bratislava beheimatet das Werk, welches für die Produktion des Touareg und Passat verantwortlich ist. Neben dem Fahrzeugwerk existiert im slowakischen Martin noch ein Komponentenwerk, welches 2022 insgesamt rund 20,5 Millionen Bauteile, wie zum Beispiel Synchronringe, Flanschwellen, Trommel- und Differenzialgehäuse fertigte. Während die Werke auf der iberischen Halbinsel ausschließlich für VW produzieren, nimmt der Standort Bratislava eine zentrale Rolle für diverse Konzernmarken ein.
VW-Werke in Mexiko und den USA
Wer schon einmal auf Mexikos Straßen unterwegs war, weiß, welchen Stellenwert VW noch immer in dem Land besitzt. Das Werk in Puebla produziert aktuell den Jetta, den Taos sowie die Langversion des Tiguan. Jahrzehntelang war es Heimat für Beetle und den legendären Käfer, der noch heute das Straßenbild Mexikos prägt. 2021 wurden in Puebla fast 295.000 Autos gebaut. In den USA ruhen die Hoffnungen der Wolfsburger auf dem Werk in Chattanooga, wo neben dem Atlas auch der ID.4 gebaut wird.
VW-Werke in China
Sämtliche Werke in Europa und Amerika stehen in keinem Verhältnis zur Produktion im mit Abstand wichtigsten Absatzmarkt VWs. 33 Werke sprechen genauso für sich wie die fast 2,4 Millionen produzierten VW-Modelle in 2023. Die Volkswagen Group China mit ihren drei Joint Ventures SAIC Volkswagen, FAW-Volkswagen und JAC Volkswagen betreibt unter anderem Fertigungsstätten in in Shanghai, Changchun, Dalian, Nanjing, Yizheng, Chengdu, Foshan, Ningbo, Changsha, Urumtschi, Hefei und Tianjin. In den Werken werden jedoch nicht nur Modelle von VW, sondern auch von den Konzernmarken Audi und Skoda gebaut. 2023 waren es rund 670.000 Audis und 18.000 Skoda-Modelle. Zwar konnten 2023 die Auslieferungen im Segment der batterieelektrischen Fahrzeuge um 23 Prozent auf 190.820 Einheiten gesteigert werden, doch die gesamten Produktionszahlen der Marke VW waren im Jahresvergleich um rund fünf Prozent geringer als noch 2022.
VW-Werke im Rest der Welt
Volkswagen betreibt in Brasilien drei Fahrzeugwerke. Während in Anchieta Modelle wie Nivus und Polo produziert werden, fertigt der Standort in Taubaté den Polo Track. Darüber hinaus ist São José dos Pinhais Heimat des T-Cross. Das argentinische Fahrzeugwerk in Buenos Aires produziert den Amarok. Auch in Südafrika ist das Wolfsburger Unternehmen vertreten: Das Werk in Kariega baut den Polo Vivo und den Polo GTI und ist ein bedeutender Arbeitgeber in der Region.