BMW Regensburg iX1 Kuka Roboter

Der BMW iX1 überzeugt nicht nur mit einer Reichweite von bis zu 440 km, sondern sorgt auch für mehr Tempo in der Elektrifizierungsstrategie des Premiumherstellers. (Bild: BMW)

Vor zwei Jahren, im Rahmen einer Investition von 400 Millionen Euro in die Elektromobilität am Standort München, hatte Produktionsvorstand Milan Nedeljković versprochen: „Bis Ende 2022 wird jedes unserer deutschen Werke mindestens ein vollelektrisches Fahrzeug produzieren. 300 Millionen Euro sind in den letzten Jahren in das Regensburger Vollwerk geflossen, um dieses Versprechen mit dem SOP des elektrischen Kompakt-SUVs zu komplettieren.

Das kleinste Modell der BMW Sports Activity Vehicles wird ab sofort auf derselben Montagelinie wie Plug-In-Hybride und Verbrenner gefertigt. „Ein flexibles Produktionssystem ist für uns elementar und unserer Mitarbeiter haben die letzten Monate und Jahre ganz intensiv auf den Punkt hingearbeitet alle Antriebsvarianten auf eine Montage zu integrieren“, erklärt Werksleiter Carsten Regent. „Wir haben damit die volle Flexibilität, um auf Marktanforderungen und Kundenwünsche zu reagieren“.

Mit der Elektrifizierung des Standortes hat BMW bereits 2020 begonnen. 36 Jahre und Regent zufolge knapp acht Millionen Fahrzeuge nach der Grundsteinlegung waren hier mit dem X1 und dem X2 die ersten Plug-in-Hybride des Werkes vom Band gerollt. Noch immer gehören die beiden Modelle, genau wie ihre Verbrenner-Varianten zum Produktportfolio – ebenso wie der BMW 1er, der BMW 2er Gran Tourer und nun auch der iX1. Läuft alles nach Plan, werden im 57-Sekunden-Takt alle Fahrzeugeinheiten innerhalb von zehn Stunden gefertigt.

Parallel zur Fertigung von Hybridfahrzeugen am bayerischen Standort nahm im April 2021 die erste von fünf Lackieranlagen für Batteriezellen in der Regensburger E-Komponentenfertigung ihren Betrieb auf. Mehr als 250 Millionen Euro wurden in die Batteriefertigung investiert. „Die enge Anbindung der Komponenten- an die Fahrzeugproduktion ist Teil unserer Strategie“, sagt Markus Fallböhmer, Leiter der Batterieproduktion bei BMW. „Im Oktober haben wir hier unsere neue Hochvoltbatterie-Montagelinie in Betrieb genommen. Nun beliefern wir das benachbarte Fahrzeugwerk mit Hochvoltbatterien für den iX1“. Insgesamt über 400 Mitarbeiter fertigen aktuell, keine vier Kilometer vom Vollwerk entfernt, auf einer Fläche von 45.000 Quadratmetern die BEV-Komponenten.

Insgesamt beschäftige das Werk in der Oberpfalz rund 9.000 Mitarbeiter aus 53 verschiedenen Ländern, so der Premiumhersteller. Ganz im Sinne der BMW iFactory-Strategie kommen in Regensburg innovative Technologien sowohl zur Qualifizierung als auch zur Unterstützung dieser Beschäftigten zum Einsatz. Beispielsweise soll eine kürzlich durchgeführte, digitale Vermessung des Standortes einen digitalen Zwilling hervorbringen, der seinerseits eine effizientere Planung von Werksstrukturen und Produktionsanalgen ermöglichen könnte.

Ein anderes Beispiel fokussiert den Einsatz künstlicher Intelligenz: KI-unterstützte Bilderkennungsmethoden optimieren die Qualitätsprüfung in Lackiererei und Fahrzeugmontage. Zudem transportieren sogenannte STRs (Smart Transport Roboter) benötigte Teile von der LKW-Ladekante bis in das entsprechende Regal an der Fertigungslinie. Dadurch komme die Montage ganz ohne Staplerfahrzeuge aus und gewinne somit deutlich an Arbeitssicherheit, erklärt Montageleiterin Britta Erdmann.

Dieser technische Support an allen Enden der Produktion wird dem Werk Regensburg auch in naher Zukunft einen guten Dienst erweisen. Denn Nedeljković betont, dass BMW im Hinblick auf die Elektromobilität weiterhin auf seine deutschen Werke setzen wird und gibt direkt das nächste Versprechen: „Ich kann heute schon verkünden, bereits 2024 wird mindestens jeder dritte BMW aus unseren bayerischen Werken ein vollelektrisches Fahrzeug sein.“

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