Die Bayerischen Motoren Werke machen ihrem Namen noch immer alle Ehre. Zwar erstreckt sich das Produktionsnetzwerk der BMW Group über viele Kontinente, doch noch immer werden knapp als 750.000 Fahrzeuge jährlich an drei Standorten im Freistaat gefertigt. 2023 war für den OEM ein starkes Jahr. Die weltweiten Produktionszahlen konnten um rund 220.000 Stück erhöht werden. Signifikante Rückgänge gab es an keinem Standort, dafür starke Zugewinne für die Werke in Regensburg und San Luis Potosi. Volumenmäßig führt die Fabrik im US-amerikanischen Spartanburg die Rangliste der reinen BMW-Werke an. Seit 2023 steht erstmals das Joint-Venture Werk in Dadong (China) an der Spitze. Das größte deutsche Werk steht in Dingolfing. Rund 290.000 Fahrzeuge wurden hier 2023 gebaut. Die meisten Standorte der Gruppe sind eigene Werke, doch auch die Bayern setzen vermehrt auf Joint-Ventures. In unserem Überblick zeigen wir, welche Modelle aktuell an welchen Standorten des Autoherstellers gebaut werden. Zu genauen Stückzahlen der einzelnen Varianten wollte sich der OEM nicht äußern.
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BMW-Werk München
Das Herz der BMW-Produktion schlägt im Stammwerk München, wo die 3er-Reihe produziert wird, darunter die Limousine seit 2018, der Touring seit 2019, der M3 seit 2020 und der M3 Touring, der 2022 hinzukam. Das allererste Automobil rollte bereits 70 Jahre zuvor, 1952 vom Band, der SOP liegt mittlerweile mehr als 100 Jahre zurück – 1922. Weitere heutige Modelle sind das 4er Gran Coupé und der i4, beide eingeführt in 2021. Das Werk wird geleitet von Peter Weber.
BMW-Werk Dingolfing
Das Werk Dingolfing, unter der Leitung von Christoph Schröder, ist die größte deutsche Fabrik des OEM und seit 1973 bekannt für seine vielfältige Produktionslinie, die von den sportlichen Modellen des 4er Coupés und Cabrios (beide seit 2020), einschließlich der M-Varianten, bis hin zu den neuesten Ergänzungen der 5er Reihe reicht, darunter die Limousine und der i5, die beide im Jahr 2023 anliefen. Der M5 wird bereits seit 2017 in Dingolfing gebaut, der 5er Toruring seit 2020. Auch der 6er Gran Tourismo (seit 2017) sowie der 7er und der i7 (beide seit 2022) werden hier produziert. Abgerundet wird das umfangreiche Portfolio durch das 8er Cabrio und Coupé (seit 2018) sowie das Gran Coupé, das M8 Cabrio, das M8 Coupé und M8 Gran Coupé, welche allesamt 2019 anliefen.
BMW-Werk Regensburg
Das dritte bayerische BMW-Werk kam 1986 in Regensburg hinzu.Auf eine Fläche von 140 Hektar arbeiten 9000 Mitarbeiter unter der Leitung von Werkschef Armin Ebner. Der Standort spielt eine wichtige Rolle mit der Fertigung des BMW 1er (seit 2019) und des X1, ergänzt durch die Elektrovariante iX1 (beide seit 2022). 2023 wurde die Familie durch den neuen X2 und den iX2 erweitert. 2023 konnte der Standort seine Produktionszahlen extrem steigern, im Jahresvergleich waren es 100.000 Einheiten mehr.
BMW-Werk Leipzig
2005 wurde das jüngste deutsche BMW-Werk in Leipzig eröffnet.. Hier werden seit 2019 der 1er und das 2er Gran Coupé gebaut. 2021 stieß der Active Tourer hinzu und 2023 schließlich der neue Mini Countryman. Das BMW-Werk in Leipzig ist deutschlandweit die einzige Automobilfabrik, die von einer Frau geleitet wird – Petra Peterhänsel. Diese verspüre zwar einen gewissen Stolz, auf der anderen Seite mache sie es nachdenklich, warum sie tatsächlich die einzige Frau in einer solchen Position sei, erzählt sie im exklusiven Interview mit Automobil Produktion. Das Produktionsvolumen sank in den letzten Jahren deutlich von mehr als 200.000 Fahrzeugen in 2020 auf rund 152.000 Fahrzeuge in 2022.
BMW-Werk Oxford
In Oxford regieren seit 1913 die Minis. Hier werden bereits seit 2013 der 3- und seit 2014 der 5-Türer des Modells produziert. Ein Jahr später kam der Clubman hinzu, 2019 der elektrische Cooper SE. Mittelfristig will der OEM eine Produktionskapazität von rund 200.000 Fahrzeugen pro Jahr erreichen, 2023 fehlten zu dieser Zielmarke noch rund 14.000 Fahrzeuge. Werkleiter ist Markus Grüneisl. Bis Ende 2023 wurden Minis auch vom Auftragsfertiger VDL Nedcar im niederländischen Born gebaut. Die Kooperation ist inzwischen aber beendet.
BMW-Werk Spartanburg
Auf einer Fläche von 65 Hektar erstreckt sich die größte BMW-Produktionsstätte in Spartanburg. Im US-Bundesstaat South Carolina werden unter der Leitung von Robert Engelhorn die X-Modelle, von X3 bis X7, inklusive der leistungsstarken M-Varianten gebaut. Den Anfang machte der X3 2017, ein Jahr später folgten X4, X5 und X7. 2019 kamen weitere fünf Modelle (X3 M, X4 M, X5 M, X6 und X6 M) hinzu. Drei Jahre später komplettierte der BMW XM die Modellliste. SOP war in Spartanburg 1994.
BMW-Werk San Luis Potosi
In Mexiko, genauer im Werk San Luis Potosi, begann die Fertigung von BMWs 2019 mit der 3er Limousine. 2021 kam das 2er Coupé und 2022 das M2 Coupé hinzu. Perspektivisch soll das Werk einen größeren Stellenwert einnehmen – ab 2027 wird auch hier BMWs Neue Klasse vom Band laufen. Verantwortlicher in Mexiko ist Harald Gottsche.
BMW-Werk Rosslyn
Im südafrikanischen Rosslyn wird seit 2018 ausschließlich der BMW X3 gefertigt. Ab 2024 soll der X3 als Plug-in-Hybrid in Südafrika produziert und weltweit exportiert werden. Die Historie des Standorts reicht zurück bis ins Jahr 1973. Heute leitet das Werk Niklas Fichtmüller. Die zweite Heimat des X3 ist das Auftragswerk von Magna Steyr im österreichischen Graz. Dort liefen 2023 rund 26.000 Modelle vom Band.
BMW-Werk Goodwood
Seit 2003 ist Goodwood die Heimat von Rolls-Royce, wo exquisite Modelle wie der Wraith (seit 2013), der Dawn Cabrio (seit 2016), der Phantom (seit 2017), der Cullinan (seit 2018) und der Ghost (seit 2020) gefertigt werden. 2023 wurde die Palette durch den vollelektrischen Spectre erweitert. Gunther Böhner trägt die Verantwortung für die Produktion der Luxuskarossen.
BMW-Werk Dadong
Das Joint Venture BMW Brilliance Automotive in China, speziell im Werk Dadong, konzentriert sich auf die Produktion der 5er Limousine (seit 2017), des X3 (seit 2018), iX3 (seit 2020) sowie des im Jahr 2022 neu hinzugekommenen X5. Zwischen 2020 und 2022 wurde das Volumen um mehr als 100.000 Fahrzeuge erhöht – Dadong ist damit die zweitgrößte BMW-Fabrik der Welt.
BMW-Werk Shenyang
Während die Produktionszahlen in Dadong explodierten, reduzierten sie sich im zweiten chinesischen Werk in Shenyang. 2022 wurden hier rund 280.000 Autos gebaut. Im Joint Venture BMW Brilliance Automotive werden der 1er (seit 2017) , der X2 und die 3er Limousine (seit 2019) sowie deren Elektroversion i3 für China (seit 2022) produziert. 2023 wurde das Angebot um den X1 und iX1 erweitert. Die Gesamtverantwortung für die Produktion beider Standorte des Joint Ventures BMW Brilliance Automotive in China trägt Robert Küssel.
Die lokalen Werke von BMW
Seit 2014 betreibt BMW im brasilianischen Araquari in Bundesstaat Santa Catarina ein lokales Werk. Lediglich ein eigenes Presswerk fehlt der Fabrik, um als Vollwerk zu gelten. Die brasilianischen Mitarbeiter produzieren neben der 3-er Reihe und dem X1 derzeit den X3, den X4 und den BMW X5 PHEV. 2023 liefen im Werk Araquari, das seit 2014 besteht, 10.608 Autos vom Band. Vergleichbare Standorte, die kein Vollwerk sind, hat BMW im indischen Chennai (seit 2007) und im thailändischen Rayong (seit 2000). Während in Brasilien fünf Modelle gebaut werden, sind es in Indien und Thailand sogar zehn. Das Volumen der Standorte betrug 2023 13.044 in Rayong und 15.264 in Chennai. Auch in Indonesien, Malaysia, Vietnam und Ägypten fertigt der OEM gemeinsam mit lokalen Partnern Fahrzeuge.