Security

Vor allem das produzierende Gewerbe rückt in den Fokus von Cyberkriminellen. Besonders die Fertigungsindustrie ist gefährdet. (Bild: Adobe Stock / Song_about_summer)

Vor allem der Einsatz von Ransomware und das Ausnutzen von Sicherheitslücken haben Unternehmen und ihre globalen Lieferketten 2021 gefährdet, so das zentrale Ergebnis einer Analyse von IBM Security. Die Fertigungsindustrie war hierbei mit 23 Prozent aller weltweiten beziehungsweise 25 Prozent aller europaweiten Angriffe die am stärksten betroffene Branche. In Deutschland machen die Fertigungsunternehmen mit 31 Prozent sogar fast ein Drittel der Ziele aus.

Phishing-Angriffe haben Hochkonjunktur

Die häufigste Ursache für Schäden in Unternehmen waren im vergangenen Jahr Phishing-Angriffe. Gleichzeit habe man einen 33-prozentigen Anstieg bei Attacken verzeichnet, die Schwachstellen in ungepatchter Software ausnutzen, so die Studienautoren. Auf Basis derartiger Einfallstore seien rund 44 Prozent aller Ransomware-Attacken durchgeführt worden.

Für die zunehmende Fokussierung der Cyberkriminellen auf die Fertigungsindustrie gebe es gewichtige Gründe, erklären die Studienautoren: Angreifer könnten hier gezielt jenen Dominoeffekt auslösen, den Störungen auf nachgelagerte Lieferketten ausüben und dadurch Unternehmen zur Zahlung von Lösegeld bewegen.

Unternehmen müssen Schwachstellen beheben

„Cyberkriminelle sind normalerweise hinter Geld her. Mit Ransomware sind sie nun auf der Jagd nach Druckmitteln“, sagt Charles Henderson, Leiter von IBM X-Force. „Unternehmen sollten erkennen, dass Sicherheitslücken eines ihrer zentralen Probleme sind – denn Ransomware-Gruppen nutzen diese zu ihrem Vorteil. Dies ist eine nicht-binäre Herausforderung. Die Angriffsfläche wird immer größer.“ Statt sich in Sicherheit zu wiegen sollten Unternehmen davon ausgehen, dass sie kompromittiert seien und ihr Schwachstellenmanagement verbessern.

Der Report von IBM Security, für den unter anderem Datenpunkte aus Netzwerk- und Endpunkt-Erkennungsgeräten, Incident-Response-Einsätzen und Phishing-Kit-Tracking ausgewertet wurden, zeigt zudem eine rekordverdächtige Zahl an Schwachstellen auf. Die Sicherheitslücken in industriellen Steuerungssystemen seien 2021 binnen nur eines Jahres um 50 Prozent gestiegen. Der Angriff entsprechender Schwachstellen werde gleichzeitig immer beliebter: Man habe hier zwischen 2020 und 2021 einen Anstieg von 33 Prozent beobachtet, so die Sicherheitsexperten von IBM. Zunehmend ins Visier geraten zudem Container wie Docker, die als Sprungbrett zu anderen Komponenten oder Infrastrukturen genutzt werden können.

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