Man feiere einen "Model T-Moment für das 21. Jahrhundert", sagt Bill Ford und verweist auf bei der Einführung der elektrischen Variante des F-150 auf eine Sternstunde in der Automobilfertigung, als man mit dem Model T die Fließbandfertigung einführte. Für den neuen Pickup nun will man in Michigan die Kapazitäten auf 150.000 Einheiten im Jahr 2023 hochfahren. Das Unternehmen hat eigenen Angaben zufolge 950 Millionen US-Dollar investiert und 750 Arbeitsplätze im Rouge Electric Vehicle Center geschaffen. Fords Investition in Michigan allein für den F-150 Lightning belaufen sich laut dem OEM jetzt auf mehr als eine Milliarde US-Dollar. 1.700 kürzlich geschaffene Arbeitsplätze seien auf fünf Ford-Werke im Bundesstaat verteilt, darunter das Van Dyke Electric Powertrain Center, in dem Lightning-Elektromotoren montiert werden sowie das Rawsonville Components Plant, in dem die Montage von Lightning-Batterien stattfinde.
Der Pickup-Sektor ist in den vereinigten Staaten immens wichtig. Mit dem elektrischen F-150 will der OEM den Umstieg auf die Mobilität mit Batterieantrieb in einem traditionellen Verbrenner-Markt erleichtern. Das Produkt dafür bietet den Amerikaner zufolge einige Superlative, die diesen Wandel im Antrieb befeuern könnten: So tritt der F-150 Lightning in die Fußstapfen der F-Serie, die Jahrzehnte Bestsellertum in Amerika repräsentiert. Eine riesige Ladefläche, hohe Nutzlast, gute Beschleunigungswerte und viel Reichweite für unter 40.000 US-Dollar sollen den Appetit der Kundschaft auf das "E" im Antrieb anregen. Dabei habe man auch die besonderen Anforderungen von gewerblichen Kunden berücksichtigt, heißt es beim OEM. So wird der F-150 Lightning Pro mit schlüsselfertigen Lösungen für den kommerziellen Betrieb angeboten. Bis 2026 will Ford jährlich mehr als zwei Millionen Elektrofahrzeuge ausliefern, 2030 soll der E-Anteil dann 50 Prozent ausmachen.
Mehr Flexibilität durch autonome Transportsysteme
Auch für die Fertigung setzt Ford auf Innovation und setzt anstelle von In-Floor-Förderstrecken auf autonome Transportroboter. Beim OEM verspricht man sich mehr Flexibilität, insbesondere mit Blick auf Änderungen, die mit einer klassischen Linie ansonsten schwierig wären. In der Fertigung bringen die Amerikaner zudem kollaborative Roboter zum Einsatz, die den Werkern insbesondere in ergonomischer Hinsicht zur Seite stehen. Auch der Präsident der US-amerikanischen Gewerkschaft UAW, Ray Curry, zeigt sich mit den Bedingungen der F-150-Fertigung zufrieden. Die Einführung des Fahrzeugs sei für UAW-Ford-Mitglieder ein Beispiel dafür, dass die Einführung von E-Fahrzeugen, wenn sie richtig durchgeführt werde, gut bezahlte Gewerkschaftsarbeitsplätze und -möglichkeiten schaffen könne, so Curry.