Ab 2025 will General Motors in Nordamerika mit der Produktion von einer Millionen E-Autos auf Basis der neuen Ultium-Plattform starten. Um bis dahin über die benötigten Kapazitäten und stabile Lieferketten zu verfügen, geht der Hersteller zahlreiche Kooperationen ein. Die neuste dieser Vereinbarungen umfasst mehrjährige Kobalt-Lieferungen aus dem australischen Bergbaubetrieb in Murrin Murrin, der seit 2011 vollständig zum Rohstoffkonzern Glencore gehört. Das hitzebeständige Metall wird für die Kathoden der Ultium-Batterien benötigt und verleiht den Herzstücken der Motoren eine höhere Energiedichte und bessere Langlebigkeit.
Zusammenarbeit soll nachhaltige Lieferketten fördern
Gestärkt wird die Kooperation durch ein gemeinsames Ziel der Parteien: Durch Industrie- und Multi-Stakeholder-Plattformen sollen nachhaltige und widerstandsfähige Lieferketten geschaffen werden. "GM und unsere Zulieferer bauen ein EV-Ökosystem auf, das sich auf die sichere und nachhaltige Beschaffung kritischer Rohstoffe konzentriert. Angesichts der entscheidenden Rolle, die EVs bei der Reduzierung des CO2-Fußabdrucks des Transportsektors spielen, steht diese Vereinbarung im Einklang mit unserem Ansatz für verantwortungsvolle Beschaffung und Lieferkettenmanagement", betont Jeff Morrison, GM vice president, Global Purchasing and Supply Chain.
Außerdem sind sowohl der US-amerikanische Autohersteller als auch der Rohstoffhändler mit Hauptsitz in der Schweiz Mitglied der Responsible Minerals Initiative (RMI). Die Institution verfolgt das Ziel, weltweit Geschäftspraktiken zur Unterstützung einer verantwortungsvollen Mineralienproduktion und -beschaffung zu entwickeln.
GM-Zulieferer bauen neue Standorte in Nordamerika
Im letzten Jahr hatte der Autobauer bereits weitere Projekte zur Sicherstellung von Materiallieferungen angekündigt: Neben dem Bau einer neuen Fabrik zur Verarbeitung von Kathodenmaterial zusammen mit POSCO Chemical ist ein Investment in das Hell’s Kitchen Projekt von Controlled Thermal Resources (CTR) zur Sicherung von Lithium geplant. Außerdem wird in Zusammenarbeit mit General Electric an einer stabilen Wertschöpfungskette für seltene Erden gearbeitet.
Des Weiteren wird das deutsche Unternehmen Vacuumschmelze (VAC) eine nordamerikanische Niederlassung errichten. Ab 2024 wird dieser Fertigungsstandort Rohstoffe aus lokaler Produktion verwenden, um GM mit Dauermagneten für Elektromotoren zu versorgen. "Mit einem eigenen Geschäftsbereich für Dauermagnete ist die VAC der einzige industrielle Hersteller von Dauermagneten aus Seltenen Erden in der westlichen Hemisphäre und bringt jahrzehntelange Erfahrung in die Lieferkette von GM ein", sagt Erik Eschen, CEO von VAC. Auch MP Materials will im Zuge einer Kooperation mit General Motors seinen neuen und damit ersten Standort zur Verarbeitung von Legierungsflocken in Nordamerika errichten. Von hier aus soll der US-amerikanische Autohersteller ab 2023 zusätzlich mit fertigen Magneten und Materialien aus seltenen Erden beliefert werden.