Neue Lackierung im Mercedes-Benz Werk Wörth verbessert CO2-Bilanz der ProduktionNew paint finish at Mercedes-Benz plant in Wörth improves CO2 balance of production

Die neue Lackierung im Mercedes-Benz Werk Wörth verbessert CO2-Bilanz der Produktion. (Bild: Daimler Truck)

Das Mercedes-Benz Werk Wörth modernisiert schrittweise die Lackierung seiner Lkw-Fahrerkabinen, um den Energieverbrauch in der Produktion nachhaltig zu senken. Da die Lackierung zu den energieintensivsten Prozessen innerhalb der Fertigung zählt, ermöglicht das neue Verfahren eine effizientere Ressourcennutzung. Durch den Einsatz innovativer Technologie kann der Energiebedarf in diesem Bereich um bis zu 40 Prozent reduziert werden.

Das neue Verfahren basiert auf der Nutzung von Ultra-High-Solid-Lackmaterialien, die eine Nass-auf-Nass-Applikation ermöglichen. Dadurch entfällt die Zwischentrocknung einzelner Schichten, wodurch der gesamte Prozess schlanker und effizienter gestaltet wird. In der neuen Lackieranlage werden anstelle von bisher 15 Lackierstationen und vier Trocknern künftig nur noch fünf Lackierboxen und zwei Trockner benötigt. Darüber hinaus erfolgt die Trocknung der Lacke ohne den Einsatz fossiler Energieträger, was die Umweltbilanz weiter verbessern soll.

Die Einführung des neuen Lackierprozesses erfolgt während des laufenden Betriebs und soll bis 2026 abgeschlossen sein. Bereits in der ersten Phase wurde eine der neuen Lackierboxen in Betrieb genommen, bevor die bestehenden Linien schrittweise umgestellt werden. Trotz des Umbaus bleibe die Fertigungskapazität von täglich über 400 Fahrerhauskabinen erhalten, heißt es aus Wörth. Nach der Lackierung durchlaufen die Fahrerhäuser weiterhin den Innenausbau, bevor sie mit dem Fahrgestell montiert werden.

Wie will Daimler Truck nachhaltiger werden?

Die Modernisierung der Lackierprozesse ist Teil einer umfassenden Strategie zur Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks des Werks. Das Werk Wörth arbeitet bereits seit 2022 bilanziell CO2-neutral, unter anderem durch die Nutzung von Strom aus erneuerbaren Quellen wie Solar-, Wind- und Wasserkraft. Weitere Maßnahmen zur nachhaltigen Energieversorgung umfassen den Ausbau eigener Photovoltaikanlagen sowie die Beteiligung am Joint Venture WärmeWerk Wörth, das klimaneutrale Lösungen wie Geothermie untersucht.

Das Mercedes-Benz Werk Wörth ist das größte Lkw-Montagewerk des Unternehmens und wurde 1963 gegründet. Dort werden verschiedene Modelle wie der Actros, Arocs und Atego produziert, ebenso wie die Mercedes-Benz Special Trucks Econic, Unimog und Zetros. Seit 2021 fertigt das Werk auch batterieelektrische Lkw, darunter den eActros für den Verteilerverkehr und den eEconic für kommunale Anwendungen. Im November 2024 wurde die Serienproduktion des eActros 600 für den Fernverkehr aufgenommen. Mit rund 10.000 Beschäftigten zählt das Werk zu den größten Arbeitgebern in Rheinland-Pfalz.

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