Luftaufnahme des im Bau befindlichen neuen Zuliefererparks des Elektroautoherstellers Rivian in Illinois. Im Vordergrund ist eine große, rechteckige Industriehalle im Rohbau mit Betonfundament und aufgestellten Außenwänden zu sehen. Im Hintergrund befindet sich das bestehende Rivian-Werk mit mehreren großen, weißen Produktionsgebäuden in einer flachen, weitläufigen Landschaft.

In direkter Nachbarschaft zu Rivians Stammwerk entsteht ein Hub für Lieferanten, der direkt über einen unterirdischen Tunnel erreichbar sein soll. (Bild: Rivian)

Rivian investiert knapp 120 Millionen US-Dollar in den Ausbau seines Produktionsstandorts in Normal, Illinois. In unmittelbarer Nähe zum bestehenden Werk entsteht ein neuer Zulieferpark, in dem wichtige Lieferanten angesiedelt werden sollen. Ziel sei eine optimierte Materialversorgung für die dort gefertigten Modelle – darunter der R1T Pickup, das SUV R1S sowie die elektrischen Lieferwagen für Amazon und andere Flottenkunden. Fertigstellung des Parks ist für 2026 geplant.

„Wir freuen uns, dass der Zulieferpark so schnell Form annimmt“, sagt Rivian-Gründer und CEO RJ Scaringe. „Er ist entscheidend, um die Produktion ab 2026 weiter zu steigern, wenn wir mit der Fertigung des neuen Modells R2 beginnen.“ Dafür baut Rivian derzeit auch die eigentliche Fahrzeugfabrik aus – um weitere 102.000 Quadratmeter.

Unterirdischer Tunnel verbindet Park mit Werk

Im Zulieferpark sollen einige Partnerfirmen leichte Montagearbeiten und Fertigungsschritte übernehmen. Rivian-Mitarbeitende vor Ort kümmern sich um die Kommissionierung und Bereitstellung der Teile für das Hauptwerk. Ein geplanter unterirdischer Tunnel zwischen den beiden Standorten soll dabei helfen, den innerbetrieblichen Verkehr effizient und verkehrsentlastend abzuwickeln.

Die Regierung des Bundesstaates Illinois unterstützt das Projekt mit einem umfassenden Förderpaket – inklusive Infrastrukturmaßnahmen, steuerlicher Anreize und Zuschüssen zur Schaffung gut bezahlter Arbeitsplätze. Gouverneur JB Pritzker betonte: „In Illinois schaffen wir nicht nur Elektrofahrzeuge, sondern ein ganzes Ökosystem – mit internationalen Investitionen, qualifizierten Fachkräften und einer gestärkten Lieferkette.“

Auch die Stadt Normal beteiligt sich an der Finanzierung – unter anderem mit Straßenbaumaßnahmen und Rückvergütungen für die Erschließung des Geländes. Zusätzlich zu den erwarteten Arbeitsplätzen bei den Zulieferern will Rivian selbst rund 100 neue Stellen schaffen

Rivian will mit neuem Modell expandieren

Mit dem neuen Modell R2, das 2026 in Serie gehen soll, will Rivian sein Portfolio erweitern und neue Kundengruppen erschließen. Dafür hat der Elektro-OEM, mit dem seit letztem Jahr auch Volkswagen mit Blick auf Fahrzeugsoftware gemeinsame Sache macht, investiert für den Hochlauf über zwei Milliarden US-Dollar in das Werk in Normal und will die Zahl der Beschäftigten am Standort auf über 2.500 erweitern. Die Kapazität liegt aktuell bei 150.000 Fahrzeugen pro Jahr, die bei Bedarf auf 200.000 erweitert werden soll.

Ebenso soll in Stanton Springs North in der Nähe von Social Circle, im Bundesstaat Georgia, eine hochmoderne Produktionsanlage entstehen, die bereits mehrfach verschoben wurde.

Sie möchten gerne weiterlesen?