Was bedeutet Funktionsintegration?
„Funktionsintegration“ beschreibt zahlreiche konstruktive Vorgänge. So werden entweder mehr Funktionen unter gleichbleibender oder geringerer Bauteilanzahl oder gleiche Funktionsanzahl bei weniger Bauteilen erzielt. Es können etwa mehrere Bauteile zu einem Bauteil zusammengefasst oder funktionale Komponenten wie Sensoren und Leitungen in Materialien eingebettet werden. Ergänzt wird das Ganze durch die Hybridbauweise, bei der Materialien mit unterschiedlichen Eigenschaften kombiniert werden.
Im Verbundprojekt TechnoHyb entwickelt das Institut für Konstruktionstechnik (IK) der Technischen Universität Braunschweig neue Prozess- und Werkzeugtechnologien für funktionsintegrierte hybride Bauweisen. Diese ermöglichen im Automobilbau die Reduzierung von Gewicht, notwendigem Bauraum und Kosten durch entfallende Komponenten. Zudem kann der Montageaufwand reduziert werden. Die funktionsintegrierten Karosseriesysteme in Hybridbauweise sollen derart konzipiert sein, dass sie in der Großserienfertigung eingesetzt werden können.
Konkret beschäftigen sich die Forscher mit der Produktion von Fahrzeugheckklappen. Die gewonnenen Erkenntnisse lassen sich jedoch auch auf andere Anwendungsfälle übertragen. Hierfür analysiert das IK unter anderem Fertigbarkeit und Auswirkungen auf das Werkzeug. Die Umsetzung wird stufenweise von einer Probekörper- über eine Funktionsmuster- bis hin zur Demonstrator-Ebene untersucht.
Zudem sind die Wissenschaftler an der Konzeptentwicklung für unterschiedliche Integrationsstufen beteiligt. Im Bereich Fertigung soll in Zusammenarbeit mit den Projektpartnern ein Greifersystem entwickelt und aufgebaut werden, welches das Handling der für die Funktionsintegration benötigten Halbzeuge im Fertigungsprozess übernimmt.