Brose kappt Kabelaufwand für Autotürfunktionen

Die Anbindung der Türsteuergeräte an die zentrale Control Unit erfolgt über eine einzige Breitbandleitung, wodurch zum Beispiel in der Türschnittstelle mehr als 30 Kabel entfallen. (Bild: Brose)

Durch eine einfache Geste öffnet sich die Seitentür selbsttätig. Um dabei Kollisionen zu vermeiden, scannt ein Radarsensor das Umfeld. Während der Fahrt zeigen Monitore in den Türen das in Echtzeit übertragene Bild der Seitenkameras an. Gleichzeitig genießen die Passagiere die Ruhe im Innenraum, denn die Steuerung der Lautsprecher reduziert durch aktives Noise-Cancelling die Fahrgeräusche – und verbessert zusätzlich den Klang des Infotainmentsystems. 

Dieses Mobilitätserlebnis der Zukunft will der Automobilzulieferer Brose mit seiner Elektronikkompetenz möglich machen. Die Herausforderung: Besonders die Analyse von Sensordaten oder die Übermittlung von Bildsignalen überfordert herkömmliche Elektrik-/Elektronikarchitekturen, da große Datenmengen ohne wahrnehmbare Verzögerung übertragen und ausgewertet werden müssen. Lösungsansätze mit einer zentralen Recheneinheit erfordern lange Kabelstrecken und sind mit hohen Kosten sowie Latenzen verbunden. 

Daher entwickelt Brose eine neue Generation von Türsteuergeräten, die alle Funktionen in der Tür lokal bearbeitet – dazu gehören auch innovative Ansätze wie Spracherkennung im Umfeld des Autos oder die Vorverarbeitung aller empfangenen Antennensignale. Die Anbindung an die zentrale Steuereinheit erfolgt über eine einzige Breitbandleitung, was Bauraum und Kosten einspart. So entfallen zum Beispiel in der Türschnittstelle mehr als 30 Kabel.

Brose verweist auf seine Kompetenz aus 33 Jahren Elektronik-Erfahrung, die es dem Familienunternehmen ermögliche es, alle Funktionen selbst in das Gesamtsystem integrieren, was den technischen und finanziellen Aufwand der Automobilhersteller weiter reduzieren kann. Das erste All-in-One-Türsteuergerät könnte demnach ab 2025 in Serie gehen.

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