Frank Rabe, Continental
"Der Markt für Head-up Displays wächst. Und wir wachsen mit", so Frank Rabe, Leiter des Geschäftsbereiches Instrumentation &
Driver HMI, Division Interior bei Continental. (Bild: Continental)

Zukünftig könnte das Head-up-Display aus Polycarbonat bestehen. Wie Rabe erkärt, bringt der Werkstoff nicht nur „signifikante Gewichtsvorteile“, es wäre theoretisch auch möglich, „mehrere optische Funktionen in die Windschutzscheibe zu legen.“ Für die Zukunft könne man mit Polycarbonat durch neuartige Beschichtungs- oder Formgebungsverfahren in Kombination mit optischen Projektionssystemen einfachere Head-up-Displays bauen. Bis es soweit ist, stehen vorerst die grundlegenden Funktionen einer Windschutzscheibe im Vordergrund, bevor daraus ein HUD entsteht.

In einem Punkt ist sich Rabe jedenfalls sicher: „Die generellen Projektor-Technologien werden sich zwischen konventionellem und autonomem Fahren nicht unterscheiden. Ziel der Entwicklung ist jeweils ein möglichst funktionelles und unterhaltendes Fahrerlebnis. Dafür stehen Projektoren, die möglichst große Bilder erzeugen und in den jeweiligen Fahrzeugklassen verbaubar sind.“ Allerdings, so prognostiziert Rabe, unterscheiden sich die Anzeigeninhalte bei einem autonomen Auto stark von denen eines Fahrzeugs mit aktivem Fahrer. So läge beim konventionellen Fahren der Fokus auf den wesentlichen Fahrerinformationen (Geschwindigkeit, ACC, Navigation), die zum sicheren und angenehmen „Pilotieren“ des Autos notwendig sind. Beim autonomen Fahren, so Rabe, steht die Überwachung der Fahrzeugsysteme und des Entertainments der Passagiere im Vordergrund. Im Übergang vom fahrerbasierten zum autonomen Fahren der Stufe 3-4 sieht Visteon die Hauptherausforderung: Der Fahrer muss bei der bedingten Automation in der Lage sein, binnen minimaler Zeit die Fahrzeugkontrolle zu übernehmen.

Visteon verweist auf Untersuchungen, wonach fünf bis sieben Sekunden vergehen, bis der Fahrer die Kontrolle übernimmt und es bis zu 40 Sekunden dauert, das Fahrzeug wieder völlig unter Kontrolle zu bringen und sicher zu steuern. Um den Informationsfluss zu optimieren und den Fahrer noch schneller über die Verkehrssituation zu informieren, hat Visteon ein AR-Demo-Fahrzeug entwickelt. Es kombiniert die Ansicht auf die Straße mit Audio-, Licht- und Videoelementen. Das System warnt den Fahrer über potenzielle Gefahren, die ein Eingreifen erfordern.

Wie Visteon erklärt, gehe das System über die konventionelle W-HUD-Technologie hinaus, indem es auf der Windschutzscheibe Aktionen empfiehlt oder über automatisierte Aktionen informiert und so das Echtzeit-Fahrerlebnis unterstützt. Visteon sieht darin auch einen weiteren Vorteil: In assistierten Fahrsituationen könnte die erweiterte Realität auch dazu beitragen, das Vertrauen des Fahrers in die automatisierten Fahrzeugfunktionen zu fördern.

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