Autonomes Fahren, Automatisiertes Fahren, Bosch

Seit Anfang 2013 erprobt Bosch das automatisierte Fahren im öffentlichen Straßenverkehr – neuerdings auch mit Erprobungsfahrzeugen auf Basis Tesla Model S. (Bild: Bosch)

TomTom erstelle die Karten, während Bosch die Anforderungen an Genauigkeit und Inhalte aus der Systementwicklung ableite, teilte die Robert Bosch GmbH mit. Erste von TomTom erstellte Teilkarten nutzte Bosch bereits für Testfahrten mit seinen automatisiert fahrenden Erprobungsfahrzeugen auf der Autobahn A81 in Deutschland und der Interstate I280 in den USA. Bis Ende des Jahres sollen die Autobahnen und autobahnähnliche Straßen in Deutschland bis Ende 2015 für das automatisierte Fahren neu kartiert werden, teilte Bosch weiter mit. Danach sollen die Straßen in Europa und Nordamerika abgedeckt werden.

Für Bosch und TomTom ist diese Kooperation eine Ausweitung ihrer bereits bestehenden Partnerschaft. Auch für den sogenannten “Connected Horizon” von Bosch stellt TomTom dynamische Karteninformationen bereit. Der Connected Horizon ermöglicht eine Streckenvorausschau; Gefahrenstellen hinter einer Bergkuppe oder das Ende eines Staus erkennt das System rechtzeitig und reduziert automatisch die Geschwindigkeit des Fahrzeugs. Es wurde erstmals auf der IAA Nutzfahrzeuge 2014 in Hannover vorgestellt.

“Nur mit hochgenauen Karten können wir ab 2020 automatisiert auf der Autobahn fahren”, betont Bosch-Geschäftsführer Dr. Dirk Hoheisel die Bedeutung der Kooperation.

Karten für das hochautomatisierte Fahren unterscheiden sich von Karten für heutige Navigationsgeräte vor allem in zwei Punkten. Neben der deutlich höheren Genauigkeit im Dezimeter- statt im Meterbereich, besteht das Kartenmaterial für das hochautomatisierte Fahren zudem aus mehreren Schichten. Über die Basis-Navigationsschicht erfolgt die Berechnung der Fahrtroute von A nach B mit der Abfolge der zu befahrenden Straßen. Anhand der Lokalisierungsschicht ermittelt ein automatisiertes Fahrzeug seine genaue Position in einer Fahrspur. Dazu vergleicht es zum Beispiel Informationen zu Objekten, die es über die Umfeldsensoren erhalten hat, mit den entsprechenden Informationen in der Lokalisierungsschicht. So bestimmt das Fahrzeug seine relative Position zu diesen Objekten. Die darüber liegende Planungsschicht beinhaltet neben allen Attributen ? Fahrbahnmarkierungen, Verkehrsschilder oder Tempolimits ? unter anderem auch Informationen zur Fahrbahngeometrie, wie zum Beispiel Kurvenradien und Gefälle. Mit Hilfe der Planungsschicht entscheidet ein automatisiert fahrendes Fahrzeug beispielsweise, wann es die Spur wechselt.

Wichtig für Sicherheit und Komfort beim hochautomatisierten Fahren ist die Aktualität des Kartenmaterials. Informationen zu Staus, Unfällen, Wanderbaustellen oder Tempolimits müssen dem hochautomatisiert fahrenden Fahrzeug aktuell und rechtzeitig zur Verfügung stehen. Nur dann kann es vorausschauend die beste Fahrstrategie wählen. Bosch und TomTom setzen hier auf mehrere Bausteine, um die Kartendaten aktuell zu halten: So wird die Kartierungsflotte von TomTom weiter regelmäßig im Straßenverkehr unterwegs sein und neue Straßen und Streckenführungen genau vermessen. Um auch kurzfristige Veränderungen im Straßenbild wie Staus oder neu aufgestellte Verkehrszeichen zu erkennen, planen TomTom und Bosch den Einsatz weiterer Fahrzeugflotten mit entsprechenden Sensoren an Bord. Die auf diese Weise gewonnenen Informationen über das aktuelle Verkehrsgeschehen werden an einen Server gemeldet, verifiziert und in die digitalen Kartendaten eingetragen. Diese werden einem hochautomatisiert fahrenden Fahrzeug dann aktualisiert zur Verfügung gestellt. Somit erhält es Verkehrsinformationen, die über die Reichweite der Umfeldsensoren hinausgehen.

Für Bosch und TomTom bedeutet die Kooperation im Bereich von Karten für das hochautomatisierte Fahren eine Ausweitung ihrer bereits bestehenden, erfolgreichen Partnerschaft. Auch für den Connected Horizon von Bosch stellt TomTom über die Anbindung an einen Server dynamische Karteninformationen ? allerdings ohne Lokalisierungsschicht ? bereit. Der Connected Horizon ermöglicht damit eine Streckenvorausschau und entsprechende Anpassungen der Fahrstrategie und wurde erstmals auf der IAA Nutzfahrzeuge 2014 in Hannover vorgestellt. Gefahrenstellen hinter einer Bergkuppe oder das Ende eines Staus erkennt das System rechtzeitig und reduziert früh genug automatisch die Geschwindigkeit des Fahrzeugs. Dadurch sinkt die Gefahr von Auffahrunfällen erheblich. Außerdem wird eine gleichmäßigere Fahrweise erreicht, die zugleich Komfort und Effizienz eines Fahrzeugs steigert.

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Dow Jones Newswires/ks

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