Vor fünf Jahren lag die Gesamtzahl der Ladepunkte noch bei 7.400. Nach Verbandsangaben sind in den vergangenen drei Monaten rund 3.800 Ladepunkte hinzugekommen - ein Zuwachs von zehn Prozent. "Es kommt richtig Fahrt in die Elektromobilität", bilanziert BDEW-Hauptgeschäftsführerin Kerstin Andreae. Die bestehenden Stromnetze seien schon heute in der Lage, die benötigte Strommenge für mehr als zehn Millionen Elektroautos zu transportieren.

Gleichzeitig seien die öffentlichen Ladepunkte aber weit davon entfernt, voll ausgelastet zu sein. So liege die durchschnittliche Auslastung einer normalen Ladesäule bei einem Ladevorgang in fünf Tagen, bei Schnellladepunkten sei es ein Vorgang alle zwei Tage. Auch deshalb könne nicht allein die Zahl der öffentlichen Ladepunkte ein Kriterium für den Ausbau der Elektromobilität sein, sagte Andreae.

Entscheidend sei auch die Zahl der privaten Ladestationen, die sich nach Angaben des Verbands ebenfalls im Wachstum befindet. Seit Ende November vergangenen Jahres seien 300.000 Förderanträge für private Wallboxen eingegangen, wie der BDEW unter Berufung auf das Bundesverkehrsministerium erklärte. Bis Sommer würden mehrere hunderttausend zusätzliche private Ladepunkte entstehen. Neun von zehn Ladevorgängen fänden bislang zu Hause oder am Arbeitsplatz statt.

Der BDEW stellte darüber hinaus auch einen Zehn-Punkte-Plan vor, in dem er unter anderem fordert, beim Ausbau der Ladeinfrastruktur von starren Zielmarken abzusehen. Der Zubau sei ein dynamischer Prozess und hänge auch maßgeblich von der Ladeleistung, dem Ladeverhalten der Nutzer und von technischen Neuerungen ab, betonte der Verband.

Die Bundesregierung will bis 2030 eine Million öffentlicher Ladepunkte für zehn Millionen E-Autos geschaffen haben. Derzeit liegt die Zahl der Elektroautos nach BDEW-Angaben bei 500.000 Fahrzeugen.

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dpa