BMW: neues Fahrsimulationszentrum

Das neue Fahrsimulationszentrum der BMW Group entsteht im Münchner Stadtteil Milbertshofen. Das neue Gebäude bietet einzigartige Möglichkeiten für eine virtuelle Erprobung von weitreichenden Fahrerassistenzfunktionen und zukunftsweisenden Anzeige- und Bediensystemen. (Bild: BMW Group)

Wie der OEM mitteilt, handelt es sich bei dem neuen Fahrsimulationszentrum um die weltweit modernste Anlage ihrer Art. Sie soll "einzigartige Möglichkeiten für die Entwicklung von Systemen für das automatisierte Fahren" bieten. Das neue Fahrsimulationszentrum der BMW Group entsteht im Münchner Stadtteil Milbertshofen. Auf dem Gelände des Forschungs- und Innovationszentrums FIZ im Norden Münchens hat die BMW Group Mitte August mit dem Bau der Anlage zur hochdynamischen Simulation realer Fahrsituationen begonnen. Das neue Gebäude soll einzigartige Möglichkeiten für eine virtuelle Erprobung von weitreichenden Fahrerassistenzfunktionen und zukunftsweisenden Anzeige- und Bediensystemen bieten, heißt es.

Einzigartig in der Einrichtung ist der High Fidelity Simulator, in dem Längs-, Quer- und Drehbewegungen eines Fahrzeugs gleichzeitig und damit sehr realitätsnah dargestellt werden können. Damit holen die BMW Ingenieure „die Straße ins Labor“, um Studien wie im realen Straßenverkehr durchführen zu können. Erstmals können auch die im Rahmen des automatisierten Fahrens besonders anspruchsvollen Situationen des innerstädtischen Verkehrs realitätsgetreu abgebildet werden. Mit dem neuen High Dynamic Simulator lassen sich Längs- und Querbeschleunigungen von bis zu 1,0 g erzeugen. Besonders detailliert wird das reale Fahrgeschehen im zweiten, mit dem Attribut High Fidelity (hohe Wiedergabetreue) versehenen Simulator abgebildet: Das Abbremsen und Beschleunigen in Kurven, Fahrten im Kreisverkehr oder die schnelle Abfolge mehrerer Abbiegemanöver können auf dem fast 400 Quadratmeter großen Bewegungsfeld dieser Anlage mit hoher Präzision nachempfunden werden. Die Tests finden in einer als Dom ausgeprägten Plattform des Fahrsimulators statt. Der Dom ist auf einem elektromechanischen Hexapod-System gelagert und kann über einen weiteren elektrischen Antrieb sowohl in Längs- als auch in Querrichtung bewegt und gleichzeitig gedreht werden.

BMW Fahrsimulationszentrum München
High Dynamic und High Fidelity Simulator für automatisierte Fahrfunktionen: Das Abbremsen und Beschleunigen in Kurven, Fahrten im Kreisverkehr oder die schnelle Abfolge mehrerer Abbiegemanöver können auf dem fast 400 Quadratmeter großen Bewegungsfeld dieser Anlage mit hoher
Präzision nachempfunden werden. (Bild: BMW Group)

Der Bau des neuen Fahrsimulationszentrums erfolgt im Rahmen des Masterplans FIZ Future, mit dem das zentrale Entwicklungszentrum des Unternehmens bis zum Jahr 2050 in mehreren Stufen um rund 50 Prozent wachsen soll. Der Grundstein für den Bauabschnitt I wurde im Herbst 2017 gelegt. In einem weiteren Schritt folgte nun das Startsignal für den Bau des neuen Fahrsimulationszentrums. Es wird auf einem zentralen Areal zwischen dem Projekthaus und dem Aerodynamischen Versuchszentrum errichtet. Dort werden auf einer Bruttogeschossfläche von 11.400 Quadratmetern insgesamt 14 Simulatoren und Usability Labs sowie Arbeitsplätze für 157 Beschäftigte entstehen. Die Inbetriebnahme durch die BMW Group Forschung ist für das Jahr 2020 geplant. Die für das neue Fahrsimulationszentrum veranschlagte Investitionssumme beläuft sich auf rund 100 Millionen Euro.

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