Jose Cuervo Agaven

Ähnlich wie die Ford Motor Company wurde Jose Cuervo als Familienunternehmen gegründet und heute noch geführt. Seit 1795 werden Erfahrung, handwerkliches Können und Rezepturen von Generation zu Generation weitergegeben.

Ziel ist die Entwicklung eines Verbundkunststoffs für Fahrzeugteile auf Basis von Pflanzenfasern der Agave, die bei der Produktion von Tequila als Nebenprodukt anfallen. Gemeinsam testen die beiden Unternehmen das Material im Hinblick auf einen möglichen Einsatz im Fahrzeuginnenraum sowie für Kabelbäume, Klimatisierung oder Ablagen. Ford sieht nach ersten Bewertungen für das Material aufgrund seiner Haltbarkeit und seiner ästhetischen Qualitäten vielversprechende Verwendungsmöglichkeiten. Der nachhaltige Verbundkunststoff könnte das Gewicht von Autoteilen verringern und somit helfen, Kraftstoff zu sparen. Außerdem wären weniger petrochemisch erzeugte Produkte nötig, was ebenfalls die Umwelt entlasten könnte.

 

Der Wachstumszyklus einer Agave erstreckt sich über mindestens sieben Jahre. Im Rahmen der Tequila-Produktion werden Bestandteile der Pflanze nach der Ernte geröstet, anschließend werden die Pflanzensäfte extrahiert und destilliert. Bislang verwertet Jose Cuervo einen kleinen Teil der verbleibenden Agave-Fasern als Kompost für seine Farmen, einen weiteren, ebenfalls nur geringen Teil nutzen lokale Handwerker zur Herstellung von Kunstgegenständen oder Papier. Die Kooperation zwischen Ford und Jose Cuervo sieht nun eine besonders nachhaltige Nutzung vor, bei der aus den Pflanzenfasern der Agave künftig nützliche und umweltschonende Fahrzeugteile entstehen könnten.

Ford experimentiert seit dem Jahr 2000 mit nachhaltigen Materialien im Autobau. Heute kommen insgesamt acht verschiedene Biomaterialien in Ford-Fahrzeugen zum Einsatz, darunter Soja-Schaum, Rizinusöl, Weizenstroh, Kenaf-Fasern, Cellulose, Holz, Kokos-Fasern und Reiskornschalen. Ford hat schon früher verschiedene Anwendungen von Sisal-Fasern einer anderen Agavenart in Fahrzeugbauteilen untersucht. 

 

Nach Angaben der Vereinten Nationen entstehen rund um den Globus jährlich etwa 5 Milliarden Tonnen an Biomasse in Form von Abfällen und landwirtschaftlichen Nebenprodukten. Doch obwohl Biomasse oftmals relativ einfach und kostengünstig verwertet werden könnte, sind die Potenziale für die Nutzung noch längst nicht ausgeschöpft, etwa als Grundstoff für nachhaltige und umweltschonende Produkte.

"Bei einem Auto werden heutzutage fast 200 Kilogramm Kunststoff verbaut", sagte Debbie Mielewski, die die Forschung zu Nachhaltigkeitsthemen bei Ford leitet. "Unsere Aufgabe ist es, eine geeignete Verwendung für Biomaterialien wie etwa Agave-Fasern zu finden, um die Umwelt sinnvoll zu entlasten."

Info-Video von Ford zur Partnerschaft mit Tequilahersteller Jose Cuervo

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