Glühbirnen waren gestern und selbst Xenon ist vergangen. Moderne Autos sind zumeist mit lichtstarten LED-Scheinwerfern ausgestattet, die sich in Verbindung mit Kamerasystemen dem Gegenverkehr anpassen und die Fahrbahn im Nah- und Fernbereich ausleuchten. Bis zum Ende des Jahrzehnts soll dies deutlich präziser geschehen und eine Blendung des Gegenverkehrs ist gleichermaßen vergessen. Unter Projektleiter Osram hat ein Forschungsverbund aus Daimler, Fraunhofer, Hella und Infineon einen Scheinwerfer entwickelt, der als adaptives Fahrlicht in eine gleißend helle Zukunft strahlt.

Der LED-Scheinwerfer der Zukunft enthält dabei drei neuartige LED-Lichtquellen mit jeweils 1.024 Lichtpunkten, die individuell ansteuerbar sind. Die aktuelle Mercedes E-Klasse ist - allerdings nur gegen Aufpreis - mit 84 Lichtinseln bestückt, die den Bereich vor dem Fahrzeug variabel ausleuchten. Das Licht der Zukunft hat 12mal so viele LED-Module und kann sein Scheinwerferlicht so jeder Verkehrssituation anpassen. Ein düsterer Kurvenverlauf verliert so ebenso seinen Schrecken wie die Blendung von anderen Verkehrsteilnehmern. Das gilt nicht nur für Fahrzeuge, denn zum Beispiel Personen können mit einem entsprechenden Hinweis an den Fahrer speziell angeleuchtet und die Köpfe ausgespart werden, um Blendungen zu vermeiden. Auf Landstraßen oder Autobahnen könnte man daher immer mit Fernlicht fahren.

<h2>3072 LED-Inseln</h2>
<p>Technisch steckt hinter dem Fahrlicht der nahen Zukunft ein neuartiger LED-Chip mit einzeln ansteuerbaren Lichtpunkten. Bisher werden bei modernen Scheinwerfern mehrere LED-Komponenten neben- und übereinander eingesetzt. In der neuen Technik, die gemeinsam von Osram, Daimler, Hella, Infineon und der Fraunhofer Gesellschaft entwickelt wurde, ist die Elektronikansteuerung der LED auf minimalstem Raum in den Chip integriert. Daneben gibt es ein LED-Modul, das mit seiner elektrischen und thermischen Schnittstelle eine direkte Anbindung an die Fahrzeugelektronik ermöglicht. "Wir wollen diese neue Art hochauflösender LED-Lichtquellen nun zur serienreife bringen und sehen großes Potenzial für die Anwendung im Fahrzeuglicht", so Stefan Kampmann, Technikvorstand der Osram Licht AG.</p>
<p>Während Daimler, Hella und Osram für die technischen Module sorgten, brachte das Fraunhofer Institut die Kompetenz zu Verbindungstechnik sowie zu Erkennung und Isolation von Defekten ein. Die maximale Auflösung gelang durch eine besonders feine Strukturierung mit einer minimierten Anschlusstechnik. Der Serieneinsatz ist noch in diesem Jahrzehnt geplant. Was würde sich das mehr anbieten, als die neue Mercedes S-Klasse, die Ende 2019 ihre Premiere feiern dürfte.</p>

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