FraunhoferISC_Batteriemanufaktur

Batteriemanufaktur im Fraunhofer-Forschungs- und Entwicklungszentrum Elektromobilität Bayern FZEB. (Bild: K. Dobberke für Fraunhofer ISC)

Die bisher auf zwei Standorte – Würzburg und Garching bei München – verteilten Aktivitäten der Batterieentwicklung sollen zukünftig in Würzburg am Fraunhofer-Institut für Silicatforschung ISC konzentriert werden, teilt das Fraunhofer ISC mit. Der dort etablierte Teilbereich „Zentrum für Angewandte Elektrochemie“ übernehme damit die Verantwortung für das gesamte Bayerische Forschungszentrum. „Bayern ist ein Vorreiter der Elektromobilität. Für mich spielt dabei nicht nur der Klimaschutz eine Rolle, sondern auch die Technologieführerschaft unserer Hightech-Unternehmen“, so die bayerische Wirtschaftsministerin Ilse Aigner anlässlich ihres Besuchs im Würzburger Fraunhofer-Institut für Silicatforschung ISC am 11. März.

Wirtschaftsministerium unterstütz mit 6 Millionen Euro

So wurde schon 2011 mit der Gründung der Fraunhofer-Projektgruppe Elektrochemische Speicher in Garching und dem Zentrum für Angewandte Elektrochemie ZfAE des Fraunhofer-Instituts für Silicatforschung ISC in Würzburg der Grundstein für ein bayerisches Forschungs- und Entwicklungszentrum Elektromobilität gelegt, finanziell gefördert vom Bayerischen Wirtschaftsministerium. Nun wurden die Arbeiten der beiden Institutionen zu Batterietechnologien als Fraunhofer-Forschungs- und Entwicklungszentrum Elektromobilität Bayern FZEB in Würzburg konzentriert – für diese Ausbauphase überbrachte Staatsministerin Aigner Institutsleiter Prof. Dr. Gerhard Sextl weitere Fördermittel. „Wir unterstützen das Zentrum in den kommenden Jahren mit zusätzlich sechs Millionen Euro. Ich bin zuversichtlich, dass das Geld gut investiert ist. Es gibt hier bereits hervorragende Kompetenzen im Bereich Speichersysteme und auf dieses Know-how bauen wir jetzt auf. Batteriespeicher sind nicht nur eine Schlüsseltechnologie für die Elektromobilität, sondern auch für die Energiewende insgesamt. Die Batterie der Zukunft kommt aus Bayern“, unterstrich Aigner den hohen Anspruch, mit dem das Zentrum in die nächsten Jahre startet.

Dass die Fördergelder im Interesse der Wirtschaft für anwendungsnahe Forschung angelegt werden, zeige das FZEB mit der Verpflichtung, in den nächsten Jahren zusätzlich 2,8 Millionen Euro an Industrieaufträgen und sonstigen Drittmitteln einzuwerben, so dass sich das Gesamtvolumen der zweiten Aufbauphase auf 8,8 Millionen Euro belaufe, heißt es. Darüber hinaus werde das bayerische Netzwerk Elektromobilität ausgebaut, um weitere Aspekte der Elektromobilität ganzheitlich anzugehen. So sollen in diesem zukunftsträchtigen Feld neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Neben der Weiterentwicklung konventioneller Batterietechnologien haben dabei vor allem schnelle und leistungsstarke Hybridspeichersysteme eine besondere Bedeutung. „Schon heute können Elektroautos konventionelle Fahrzeuge fast vollständig ersetzen – außer im Hinblick auf die Reichweite. Die Entwicklung leistungsfähiger Fahrzeugbatterien stellt einen entscheidenden Faktor für die Verbreitung elektrischer Antriebe dar. Ich freue mich sehr, dass diese Schlüsseltechnologie am Forschungsstandort Würzburg konsequent weiterentwickelt wird“, ergänzte Oberbürgermeister Christian Schuchardt.

Wie das Fraunhofer ISC mitteilt, hatten externe Gutachter dem Zentrum für Angewandte Elektrochemie ZfAE am Fraunhofer ISC im Rahmen einer Evaluierung hervorragende Aufbauarbeit bescheinigt. Die Konzepte zu Lithium-basierten Batteriesystemen, Hybridspeichern und zur Entwicklung neuer Batteriewerkstoffe hätten ebenso überzeugt wie die exzellente technische Ausstattung und insbesondere die hohe fachliche Kompetenz am ZfAE. Und die Fraunhofer-Experten denken schon weiter: „In den kommenden Jahren wird es entscheidende Verbesserungen bei Festkörperbatterien und Lithium-Ionen-Speichern geben. Durch die Entwicklung von Festkörperelektrolyten auf der Basis von leitfähigen Keramiken und Polymeren leisten wir einen wichtigen Beitrag auf dem Weg zu leistungsstarken und dennoch sicheren Batterien“, so Dr. Henning Lorrmann, Leiter des neuen Fraunhofer-Forschungs- und Entwicklungszentrums Elektromobilität Bayern FZEB in Würzburg.

 

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