Neue Crashanlage bei IAV

Neue Crashanlage bei IAV: Front-, Seiten und Heckcrashs sowie Rollover-Versuche auf 10.000 Quadratmeter Fläche. (Bild: IAV)

IAV verstärkt das Engagement im Bereich Fahrzeugsicherheit. In der neuen Crashhalle in Großmehring bei Ingolstadt stehen insgesamt 10.000 Quadratmeter für die Fahrzeug-Vorbereitung, den eigentlichen Crash sowie für Rollover-Versuche zur Verfügung. „Alle weltweit geltenden gesetzlichen Anforderungen lassen sich mit der neuen Crashanlage überprüfen“, sagt Thomas Papenheim, Geschäftsführer der IAV-Fahrzeugsicherheit GmbH und Co. KG, die Betreiber des Testcenters ist. Die Crashbahn ist mit einem 100 Tonnen schweren Betonblock ausgestattet, der für Aufprallgeschwindigkeiten von maximal 120 Stundenkilometern ausgelegt ist. Er lässt sich auch seitlich aus der Bahn verschieben, so dass zwei Fahrzeuge mit jeweils bis zu 50 Stundenkilometern frontal aufeinanderprallen können.

IAV Crashanlage
Ausgeklügelte Licht- und Messtechnik, um auch den Anforderungen von E-Mobilen sowie jenen von automatisierten Fahrzeugen zu entsprechen. (Bild: IAV)

Eine Besonderheit ist die eigene Halle für Rollover-Versuche, bei denen das Versuchsfahrzeug zum Kippen oder Rotieren gebracht wird, um die Auslösesensorik der Airbags zu testen. In den meisten anderen Crashanlagen finden diese Versuche im Freien oder in der Crashhalle statt. Durch den eigenen Bereich lassen sie sich in Großmehring von den klassischen Crashs trennen und können parallel abgearbeitet werden. Die Crashanlage ist komplett mit einer LED-Beleuchtung ausgestattet, die für hohe Energieeffizienz und eine flächige Ausleuchtung sorgt. Bei jedem Versuch kommen bis zu 20 Kameras zum Einsatz, die im Normalfall pro Sekunde 1.000 Bilder in HD-Qualität liefern (1.920 x 1.080 Bildpunkte) – auf Wunsch auch von unten. Es sind auch bis zu 4.000 Bilder pro Sekunde möglich.

Auch der Test von E-Fahrzeugen ist in Großmehring möglich. Nach dem Crash misst ein fahrbarer Roboter die Temperatur der Karosserie und stellt fest, ob aus der Batterie Gase austreten. Danach prüft eine Elektrofachkraft, ob auf der Außenhaut Spannung anliegt. Ein spezielles Förderfahrzeug kann den Versuchsträger ins Freie bewegen, wo er beobachtet und gesichert werden kann. „Mit unseren beiden Crashanlagen in Gifhorn und Großmehring können wir unseren Kunden sehr flexibel Testkapazitäten zur Verfügung stellen“, sagt Kurt Blumenröder, Sprecher der Geschäftsführung von IAV. „Als europaweit einziges Engineering-Unternehmen verfügen wir über zwei Testzentren für Fahrzeugsicherheit – das unterstreicht unseren Anspruch, auch auf diesem Gebiet der führende Engineering-Partner der Automobilindustrie zu sein.“

Sie möchten gerne weiterlesen?