Audi & Climeworks Air Capture-Anlage in Island

Mit Anlagen in Island möchten Climeworks und Audi rund 4.000 Tonnen CO2 pro Jahr aus der Atmosphäre ziehen. (Bild: Audi)

Die Direct-Air-Capture-and-Storage-Anlage soll pro Jahr rund 4.000 Tonnen Kohlenstoffdioxid aus der Luft filtern und unter der Erde mineralisieren. Rund ein Viertel der Menge entfernt das Startup im Namen von Audi aus der Atmosphäre. Zunächst saugt die Anlage Luft an und leitet sie in einen CO2-Kollektor weiter, in dem mittels eines speziell entwickelten Adsorbermaterials das CO2 gebunden wird. Ist der Filter gesättigt, wird er über die Abwärme eines nahegelegenen Geothermie-Kraftwerks auf 100 Grad Celsius erhitzt und damit die CO2-Moleküle gelöst.

Anschließend strömt Wasser vom Hellisheiði-Kraftwerk durch die Anlage und befördert das Kohlenstoffdioxid zirka 2.000 Meter tief unter die Erde. Durch natürliche Prozesse reagieren die Moleküle mit dem Basaltgestein und wandeln sich über einen Zeitraum von mehreren Jahren selbst zu Carbonaten. Das Wasser geht wieder zurück in den Kreislauf des Geothermie-Kraftwerks. Island ist laut den Projektverantwortlichen besonders geeignet für entsprechende Systeme, da der vulkanische Ursprung des Landes eines der stärksten Geothermie-Gebiete der Welt sowie für den Anwendungsfall ideale Gesteine hervorgebracht habe.

„Neben der Reduzierung von Emissionen ist das Adsorbieren von Kohlenstoffdioxid aus der Atmosphäre aus wissenschaftlicher Sicht eine wichtige Maßnahme, um die Konzern-Klimaziele zu erreichen“, erklärt Hagen Seifert, Leiter Nachhaltige Produktkonzepte bei Audi. „Mit der Beteiligung am CO2-Capturing-Projekt von Climeworks tragen wir zur Dekarbonisierung bei.“ Audi und Climeworks arbeiten bereits seit 2013 zusammen. Vor zwei Jahren haben die Unternehmen im schweizerischen Hinwil eine Anlage errichtet, die CO2 aus der Luft filtert und diese zur Aufbereitung als Kohlensäure zur Verfügung stellt. Bis 2025 will der Volkswagen-Konzern den ökologischen Fußabdruck von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg um 30 Prozent gegenüber 2015 senken.

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