Conti-Stäubli

Zwei Stäubli Sechsachser des Typs RX160 schnitzen bei Continental Versuchsreifen in mehreren Profil-Varianten. (Bild: Continental)

Wie sich zeigt, erfüllt die Anlage mit dem Namen RACE (Roboter Accuracy Carving Efficiency) höchste Ansprüche an Reproduktionsgenauigkeit und Produktivität. Heute werden viele Prototypenreifen in Losgrößen über sechs Stück von einem Stäubli-Roboter geschnitzt. Im vergangenen Jahr waren es rund 1 500 Stück. Inzwischen wurde eine zweite, baugleiche Zelle beauftragt.

Die Ingenieure von Continental in Hannover entwickeln laufend neue Reifenmodelle für Pkw und Lkw, die sie in Kleinserien für Testzwecke fertigen lassen. Die Profile der ersten Prototypen werden mittels Heißdraht-Werkzeug in Handarbeit aus glatten Reifen-Rohlingen geschnitzt. Ein zeitaufwendiges Verfahren, das inklusive Vermessen, Anzeichnen und Schnitzen bis zu 40 Stunden in Anspruch nehmen kann.

Deshalb übernimmt mittlerweile ein Stäubli-Industrieroboter in Losgrößen über sechs Stück das komplette Vermessen, Anzeichnen, Schneiden und Bohren der Reifen-Rohlinge. Wie sich zeigt, erfüllt die Anlage mit dem Namen RACE (Roboter Accuracy Carving Efficiency) höchste Ansprüche an Reproduktionsgenauigkeit und Produktivität. Nachdem die Anlage im vergangenen Jahr rund 1 500 Reifen bearbeitet hat, wurde inzwischen eine zweite, baugleiche Zelle beauftragt.

„Mit RACE sparen wir im Vergleich zur vorherigen teilautomatisierten Lösung allein in der 3D-Programmierung und beim Einrichten rund 50 Prozent Zeit. Weitere 15 Prozent Zeitersparnis bringt die Anlage bei der Fertigung einschließlich der Konturvermessung und automatischen Hitzeregelung ein. Damit ist RACE ein wichtiger Baustein, um noch schneller auf die Anforderung der Reifenentwicklung reagieren zu können“, erklärt Tassadit Makhloufi, Leiterin der Abteilung Tire Carving & Mechanical Processing. Zusätzlich ist es gelungen, die Reproduktionsgenauigkeit der Profile weiter zu steigern – eine wichtige Voraussetzung, um alle Tests einer Prototypen-Serie unter genau gleichen Voraussetzungen durchführen zu können.

Hartmut Lindner, Geschäftsführer von preccon Robotics, erläutert das gemeinsam mit Continental entwickelte Konzept: „Das Gesamtsystem umfasst das individuell für die Aufgabenstellung entwickelte OLP, die Messtechnik und die Produktionsanlagen. Deren Kernstücke sind die Industrieroboter. Sie übernehmen das Vermessen der Glattreifen, das Anzeichnen, das Schnitzen der Profile und das Bohren der Löcher für Spikes.“ Eine besondere Herausforderung stellte nach seiner Aussage die hohe Genauigkeitsanforderung für die Bearbeitung der nicht ganz gleichförmigen Werkstücke aus Gummi dar. Immerhin galt es, eine Gesamtgenauigkeit von 0,2 Millimeter zu erzielen.

Christian Klein

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