Markus Schäfer, Michael Bauer und Ergun Lümali

Am künftigen GLA-Produktionsstandort in Halle 32 des Mercedes-Benz-Werks Sindelfingen (von rechts): Markus Schäfer, Mitglied des Bereichsvorstands Mercedes-Benz Cars, Michael Bauer, Standortverantwortlicher und Produktionsleiter in Sindelfingen und Ergun Lümali, Betriebsratsvorsitzender in Sindelfingen. (Bild: Daimler)

Unter dem Pilotprojekt „Innovationsfabrik“ startet Mercedes-Benz die GLA-Produktion in Sindelfingen. Die Rahmenbedingungen haben das Unternehmen und der Betriebsrat gemeinsam vereinbart, teilt der Autobauer mit. Das Werk Sindelfingen ist im globalen Produktionsnetzwerk das Kompetenzzentrum für heckgetriebene Fahrzeuge der Luxus- und Oberklasse. Mit dem GLA wird ab dem ersten Quartal 2018 erstmals ein Kompaktfahrzeug mit Frontantrieb am Standort produziert.

„Im globalen Produktionsnetzwerk von Mercedes-Benz Cars ist größtmögliche Flexibilität ein entscheidender Stellhebel, um auch in Zukunft erfolgreich zu sein“, sagt Markus Schäfer, Mitglied des Bereichsvorstands Mercedes-Benz Cars, Produktion und Supply Chain. „Deshalb werden wir innerhalb der nächsten Dekade die bestehenden und die neuen Produktionsstandorte so gestalten, dass sie als so genannte Full-Flex-Werke Fahrzeuge unabhängig von der Architektur und dem Antrieb bauen können.“ Die Fertigung des GLA im Werk Sindelfingen sei die Initialzündung für das Pilotprojekt „Innovationsfabrik“, so Schäfer. 

Mercedes-Benz treibt Pilotprojekt voran

Auf zwei Jahre ist das Pilotprojekt ausgelegt. Die „Innovationsfabrik“ umfasst nahezu alle Aspekte der Produktion angefangen von Fertigungstechnologien mit einem niedrigen Automatisierungsgrad und modernen Industrie 4.0-Lösungen über die Logistik bis zur Arbeitsorganisation mit flexiblen Arbeitszeitmodellen. In diesem Rahmen will Mercedes-Benz  in Sindelfingen nun die Halle 32 entsprechend ausrüsten. „Das Mercedes-Benz Werk Sindelfingen befindet sich in der größten Modernisierungsphase seiner über hundertjährigen Geschichte“, so Michael Bauer, Standortverantwortlicher und Produktionsleiter Mercedes-Benz Werk Sindelfingen.

In seinen Pkw-Werken setzt Mercedes-Benz Cars auf die so genannte „Full-Flex-Montage“. Mit diesem Konzept bereitet der Hersteller die Montagelinien und die Anlagen auf mögliche Veränderungen vor. So produzieren Mercedes-Benz beispielsweise verschiedene Fahrzeugarchitekturen (Heck- und Frontantrieb) und ihre Derivate in einem Werk. Das gilt ebenso für unterschiedlichste Antriebsarten - vom Fahrzeug mit Verbrennungsmotor über Modelle mit Hybrid- und Plug-in-Hybrid-Antrieb bis zum reinen Elektrofahrzeug. Ziel von Mercedes-Benz Cars ist es, die bestehenden Produktionsstätten innerhalb einer Dekade zu „Full-Flex-Werken“ weiterzuentwickeln. Das erste von Grund auf neu gebaute „Full-Flex-Werk“ entsteht derzeit neben dem bestehenden Kompaktwagenwerk am ungarischen Standort Kecskemét. Es soll zum Ende dieser Dekade mit der Pkw-Produktion starten.

Zusätzliche Kapazitäten in Rastatt

Den GLA produziert Mercedes-Benz seit 2013 Rastatt und seit 2015 am chinesischen Produktionsstandort BBAC in Peking. Das Lead-Werk Rastatt, das bereits unter Vollauslastung läuft, bereitet sich derzeit auf den Anlauf der nächsten Kompaktwagengeneration vor und benötigt deshalb zusätzliche Kapazitäten, teilt das Unternehmen mit. Die aktuelle GLA-Generation will der Autobauer deshalb ab dem ersten Quartal 2018 bis zum Ende seines Lifecycles auch im Werk Sindelfingen produzieren.

Innerhalb des globalen Produktionsnetzwerks von Mercedes-Benz Cars steuern Lead-Werke die Produktion der verschiedenen Fahrzeugsegmente. So verantwortet das Mercedes-Benz Werk Rastatt neben der Qualität der Kompaktwagen auch deren Anlauf- und Änderungsmanagement in Kecskemét (Ungarn), Peking (China) und beim Produktionspartner Valmet in Uusikaupunki (Finnland). Im Jahr 2018 startet zudem die Produktion der nächsten Kompaktwagen-Generation im mexikanischen Joint Venture-Produktionswerk COMPAS (Cooperation Manufacturing Plant Aguascalientes).

Sie möchten gerne weiterlesen?