Lotus Evora

Bislang werden die Fahrzeuge wie der Evora bei Lotus von Hand lackiert. Ab 2021 wird die neue Lackieranlage von Dürr in Betrieb genommen. (Bild: Lotus)

Dürr - Abscheiden von Overspray in der Lackierkabine
Der Overspray in der Lackierkabine wird auf Basis von Kartonfiltern abgeschieden. (Bild: Dürr)

Bislang werden alle Fahrzeuge bei Lotus von Hand lackiert. Der britische Sportwagenhersteller stellt seinen Lackierprozess jedoch auf automatisierte Prozesse um. Wie der württembergische Maschinen- und Anlagenbauer Dürr mitteilt, konnte er sich gegen die weltweite Konkurrenz durchsetzen und die Briten mit seinen Technologien überzeugen. Den Auftrag habe Lotus 2019 erteilt. Die neue Lackieranlage soll 2021 in Betrieb genommen werden. Die Modernisierung umfasst eine automatisierte Decklacklinie einschließlich Sonderfarbversorgung und Fördertechnik.

Am Stammsitz des Autoherstellers in Hethel werden künftig vier Lackierroboter vom Typ EcoRP E133 eingesetzt. Mit sechs Achsen plus Verfahrschiene sind sie flexibel einsetzbar. Bei der Konzeption der neuen Lackieranlage lege Lotus Wert auf eine besonders hohe Prozesseffizienz, ohne die hohe Qualität des bisherigen manuellen Lackierprozesses zu mindern, teilt Dürr mit. Die mit einer leitfähigen Beschichtung grundierten Karosserieteile aus Verbundwerkstoff wird ein Roboterpaar mit Primer und Klarlack in einer Kombizone beschichten, ein zweites Roboterpaar wird den farbgebenden Basislack in einer weiteren Kabine auftragen. Die Roboter können nicht nur lackieren, sondern durch ihre modulare Konstruktion auch die Hauben der Karosserien öffnen.

Dürr Sonderfarbversorgung mit Molchsystem
Die Molchsysteme „EcoSupply P“ sollen bei Lotus zu einer schnelleren und sparsameren Sonderfarbversorgung beitragen. (Bild: Dürr)

Für die Fertigung bei „Lotus Exclusive“, die eine große Zahl Farben wie auch Designs, etwa mit Streifen, vorsieht, setzt Lotus auf die Sonderfarbversorgung EcoSupply P mit drei sogenannten Molchsystemen. Dabei handelt es sich um ein Fördersystem für die diversen Farben zur Lackierkabine in Schläuchen. Zur Effizienzsteigerung soll zudem das EcoDry Rack beitragen, ein mehrstufiges Filtersystem für Overspray, das laut Dürr durch festinstallierte Filterwände besonders platzsparend ausfällt. Das System benötige weder Wasser noch Chemie und halte die laufenden Kosten gering, so die Anlagenbau-Experten. Bis zu 95 Prozent der Prozessluft können demnach als Umluft geführt werden, was den Energieverbrauch in der Lackierkabine im Vergleich zu einer klassischen Nassauswaschung um mehr als 60 Prozent reduziere.

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