Bei Audi herrscht seit einiger Zeit Tohuwabohu: Vorstände wurden gefeuert, Razzien werden langsam zur Routine und der Vorstandvorsitzender Rupert Stadler verkündet ambitionierte Elektromobilitäts-Ziele. Im Jahr 2021 wolle man rund 200.000 Elektromobile verkaufen, außerdem liefen bereits Planspiele, den nächsten A8 und den Sportflitzer TT nur noch mit E-Antrieb anzubieten. Ganz traditionell soll dagegen der Audi RS 5 die Autofahrer mit einem potenten Verbrennermotor überzeugen - und zwar weltweit. Nachdem das Coupé bereits seit längerem auf dem Markt ist, kommt als Schwestermodell von RS5 und dem RS4 Avant nun der RS5 Sportback.
Damit der globale Eroberungszug auch gelingt, befeuern die Ingolstädter den Sportler mit 332 kW / 450 PS und einem maximalen Drehmoment von 600 Newtonmetern. Dass die volle Power innerhalb eines breiten Drehzahlbands zwischen 1.900 U/min und 5.000 U/min anliegt hilft der Fahrbarkeit, ebenso wie der kurze Ansaugtrakt. Die Kraftquelle ist ein 2.9 Liter V6, bei dem zwei Turbolader - jeweils einer pro Zylinderbank - Luft in die Brennräume pressen. Die Fahrleistungen sind überzeugend: Nach knapp vier Sekunden erreicht der Ingolstädter Sportler Landstraßentempo und stürmt weiter bis 280 km/h.
Der Allradantrieb sorgt dafür, dass der Audi RS 5 die ganzen PS auch auf die Straße bringt: Im Normalfall im Verhältnis 40:60 also sportlich hecklastig. Bei Bedarf sind es bis 85 Prozent nach vorn und bis zu 70 Prozent nach hinten, während das optionale Sportdifferenzial an der Hinterachse die Kraft gezielt auf das jeweilige Rad lenkt. Verfeinert wird die Fahrdynamik mit gezielten Bremseingriffen an der Vorderachse und zwei Fünflenker-Achsen. Dazu kommen noch Keramikbremsen und die Dynamiklenkung, die die Übersetzung passend zu Geschwindigkeit verändert. Diese ganzen Zutaten sind auch nötig, denn mit 1.840 Kilogramm ist schnelle Sportback nicht unbedingt ein Leichtgewicht.
Zunächst in den USA und Kanada
Die optische Attitüde des Ingolstädter Sportlers ist auf Überholprestige getrimmt. Der mächtige schwarze Singleframe-Kühlergrill scheint den Asphalt fast aufzufressen, zumal der Audi RS 5 Sportback im Vergleich zum Serienmodell sieben Millimeter tiefer über die Straße flitzt. Große Lufteinlässe kühlen die Bremse. Ein Diffusor und ein kleiner Spoiler hinten komplettieren das Dynamik-Profil und die mächtigen 20 Zoll Walzen stehen in Radhäusern, die 15 Millimeter breiter sind als beim Normalo-A 5. Die markante gepfeilte Motorhaube mit den deutlich sichtbaren Falzen und der sonomagrüne Metalliclack als garantierten Aufmerksamkeit im Rückspiegel - auch ohne Lichthupe.
Im Interieur lautet bei Audi das Motto "Black is beautiful". Das Cockpit mit den Sportsitzen mit den ausladenden Wangen und dem unten abgeflachten Lenkrad ist ganz in Schwarz gehalten. Geschalten wird automatisch oder mit Wippen. Der Fahrer hat mit dem virtuellen Cockpit, also den digital animierten Rundinstrumenten alles im Blick. Im zweiten Halbjahr 2018 kommt der Audi RS 5 zunächst in den USA und Kanada auf den Markt, Deutschland ist erst 2019 dran.