1999 startete die Erfolgsgeschichte des offenen Audi TT. Über 500.000 verkaufte Exemplare später fährt Ende März dieses Jahres bereits die dritte Generation vom Band. Mit bis zu 310 PS im TTS soll der zweitürige Sonnenanbeter für strahlende Gesichter und klingelnde Kassen bei den Audi-Händlern sorgen. Den Einstieg in die Welt des quattro-Antriebs im benzinbetriebenen TT stellt der Audi TT Roadster 2.0 TFSI quattro S tronic dar. Der von außen hauptsächlich an seiner aggressiven Front zu erkennende Neuling holt 230 PS aus einem zwei Liter großen Vierzylinder-Benzinmotor. Dank des hervorragend re- und agierenden Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebes S tronic müssen nur sehr sportlich ambitionierte Fahrer zu den Schaltwippen aus Plastik greifen.

Dabei macht vor allem das Herausbeschleunigen aus scharfen Kurven oder Kreisverkehren mit hoher Drehzahl besonders viel Spaß. Alle vier angetriebenen und mit 370 Newtonmeter Drehmoment versorgten Räder lassen zu keinem Zeitpunkt Zweifel an der Sinnhaftigkeit des Allradantriebs aufkommen. Die elektronische Regelung der Kupplung schickt bei solch sportlicher Fahrweise verstärkt die Kraft an die Hinterachse. Im Zusammenspiel mit der deaktivierbaren elektronischen Stabilitätskontrolle steht einem gekonnten Drift nichts im Wege. Mit Hilfe der radselektiven Momentensteuerung dreht sich zudem der Allradler präzise und stabil in die Kurve ein. Die direkt übersetzte und ausreichend sensible Progressivlenkung rundet den insgesamt sportlichen Fahreindruck ab. Und auch in puncto Längsbeschleunigung kann sich der auf Wunsch sonor klingende 4,18 Meter lange Sportler sehen lassen. 5,6 Sekunden bis Tempo 100 und eine Höchstgeschwindigkeit von 250 Kilometern pro Stunde sind mehr als nur konkurrenzfähig. Mit dem Spritverbrauch von 5,6 Litern auf 100 Kilometern wird es dann natürlich nichts.

Eine Zeitmessung ist beim neuen, 1,5 Tonnen schweren und ab 39.500 Euro teuren TT aber noch wichtiger als die pure Beschleunigung. Zehn Sekunden schnell ist der Verdeckmechanismus. Bis zu einem gefahrenen Tempo von 50 Kilometer pro Stunde kann so in kürzester Zeit die Sonne ins edle Innere gelassen werden. Doch auch im geschlossenen Zustand bietet der auf bis zu 20 Zoll großen Rädern rollende Audi ausreichend Kopf- und Beinfreiheit. Lediglich die viel zu kurze, beziehungsweise nur angedeutete Mittelarmlehne führt in regelmäßigen Abständen zu Navigationsproblemen. Denn wer sich nicht den Luxus des Doppelkupplungsgetriebes gönnt oder einfach auf manuelles Schalten nicht verzichten möchte, kommt nur allzu schnell mit seinem rechten Unterarm auf die Bedieneinheit des Navigationssystems.

Dabei hat Audi ein ganz besonderes Augenmerk auf die Bedienfreundlichkeit ihres Infotainmentsystems gelegt. Das Zauberwort heißt hier natürlich-sprachliche Bedienung. Anstatt wie bisher in militärisch vorgegebenen Floskeln das Navi davon zu überzeugen wohin die Reise geht, soll es mit dem neuen System ein wenig flüssiger vonstatten gehen. So richtig klappen kann aber auch dieses System nur, wenn sich an ein paar Regeln gehalten wird. Doch wer sich solch ein System einkauft, wird auch die Zeit finden, sich damit auseinanderzusetzen ? und am Ende seine wahre Freude haben ? oder weiterhin seine Ziele händisch einprogrammieren.

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Marcel Sommer; press-inform

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