"Wir sind sehr zufrieden mit dem Verlauf der Testfahrten, aber wir sind noch nicht am Ziel", sagte Axel Heinrich, Innovationschef bei Volkswagen, am Dienstag (17. September) bei einem Besuch von Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) auf der Teststrecke. Scheuer drehte mit dem Hamburger Verkehrssenator Michael Westhagemann (parteilos) eine Runde in einem autonom fahrenden Golf. "Hamburg entwickelt sich zu einem echten Hotspot für die Digitalisierung der Verkehrssysteme", sagte der Minister. "Die Erkenntnisse, die hier gewonnen werden, sind eine wichtige Grundlage für verkehrspolitische Entscheidungen.
Die eingesetzten Elektro-Golf verfügen über elf Laser-Scanner, sieben Radare und 14 Kameras und verarbeiten bis zu fünf Gigabyte Daten in der Minute. Im Kofferraum steckt die Rechenleistung von fünf Laptops. "Unter allen Umständen hat sich das Fahrzeug bisher regelkonform verhalten", sagte Heinrich. Besonders knifflig wird es, wenn sich andere Verkehrsteilnehmer nicht an die Regeln halten. Bislang sitzt während der Testfahrten auf der neun Kilometer langen Strecke in der Hamburger Innenstadt noch ein Fahrer mit im Auto.
Bis zum Ende des kommenden Jahres sollen 37 Ampeln und eine Brücke elektronisch so aufgerüstet werden, dass sie Informationen per WLAN an Fahrzeuge übermitteln können. Bislang sind es zehn Ampeln. Dabei geht es nicht allein um autonom fahrende Autos, sondern auch um mehr Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer. So hat NXP Semiconductors, einer der Technik-Zulieferer, ein Elektro-Lastenrad entwickelt, das mit den Ampeln kommuniziert und sich an die Ampelphasen anpasst. Im nächsten Schritt sollen die Räder auch auf Displays neuer Autos sichtbar sein.