Krüger, Pressekonferenz, BMW
BMW-Chef Harald Krüger: "Mit der Evolution finanzieren wir in den nächsten Jahren auch die Revolution." (Bild: BMW)

All dieses Fortschritte gruppieren sich um ein zentrales Thema: Der BMW i NEXT soll als erstes Modell der Marke vollautonom fahren können. Ähnlich wie beim ersten Project i 2007 hat BMW eine Projektgruppe unabhängig von der üblichen Serienentwicklung gegründet. Unter Leitung von Elmar Frickenstein soll das Project i2.0 die Zukunft auf der Überholspur erreichen. „Der BMW i NEXT läutet die nächste Ära der Mobilität ein“, sagte Krüger. „Das Symbol unserer Technologie-Führerschaft wird zeigen, wie wir die Zukunft der Mobilität in Serie bringen.“ Was der BMW-Boss nicht sagt: Der Hoffnungsträger kommt zu spät, um das Steuer auf dem Weg zu niedrigeren CO2-Werten noch herumzureißen. In den nächsten fünf Jahren muss die BMW Group in Europa rund 30 Gramm CO2 pro Kilometer in der Flotte einsparen. Angesichts der verbleibenden Zeit ist das eine Herkulesaufgabe.

BMW Vertriebs-Chef Ian Robertson gibt sich dennoch zuversichtlich: Er rechnet zu Beginn des neuen Jahrzehnts mit einem Anteil von rund 20 Prozent Elektrofahrzeugen bei BMW. Das ist eine starke Ansage, denn seit 2013 sind lediglich 50.000 BMW i vom Band gelaufen. Der BMW i3 soll zwar bis Ende dieses Jahres überarbeitet werden und ein neues Batteriepaket mit 250 Kilometern realer Reichweite bekommen. Zudem bekommt der i8 2018 eine offene Variante. Wirklich auf Stückzahlen kommen die Stromer aber nur mit Hilfe der Plug-in Hybride. „Wir haben in den ersten beiden Monaten dieses Jahres genauso viel Plug-in Hybride verkauft wie im gesamten Jahr 2015“, verkündet Ian Robertson. Kein Wunder, denn der BMW X5 xDrive40e ist erst seit dem vergangenen Oktober in Kundenhand.

BMW, Plug-in-Hybrid-Technik, 7er BMW
Groß, komfortabel und in Kombination mit E-Maschine besonders attraktiv: BMW 7er mit Plug-in-Hybrid-Technik. (Bild: BMW)

Eine Vielzahl weiterer Modelle sollen die Technologien von BMW i mit „born electric“ in die Kernmarke BMW übertragen: Als nächstes folgen 2er und 3er mit Ladestecker, auch der neue MINI und der BMW 7er werden elektrifiziert. Als BMW 740e iPerformance soll das Flaggschiff 40 Kilometer rein elektrisch fahren und 2,1 Liter/100 km verbrauchen. Das sind wohlgemerkt nur die reichlich weltfernen Werte des EU-Testzyklus. Was die Kunden wirklich überzeugen könnte, ist das induktive Laden, das 2018 serienreif sein soll: Wenn die Stromer beim Parken per Magnetspule automatisch geladen werden, lassen sie sich noch bequemer betreiben als Autos mit Verbrennungsmotor. Denn so faszinierend die BMW M Sportler auch sein mögen: Mit ihrem Durst schlürfen sie die Spritvorräte allzu schnell leer. Und selbst Menschen mit Benzin im Blut fahren nicht gerne an die Tankstelle.

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