Man habe bestmögliche Interaktion vor Augen, sagt Tim VanGoethem. Ziel müsse es sein, „dem Anwender eine sofort verständliche und unkomplizierte Bedienung zu bieten“, so der Vice President Infotainment Platform Group Connected Car bei Harman. Dazu zählen Lösungen, die den Informations- und Audiogenuss heben sollen. Harman empfiehlt sich zudem auch als Partner für Fragen der Vernetzung und Automatisierung des Fahrens.
Der Kauf durch Samsung könnte dabei zu einer strategisch guten Position verhelfen. „Wir sehen den Wunsch Samsungs, die gesamte Wertschöpfungskette der Vernetzung und Konnektivität im Fahrzeug zu besetzen“, sagt Peter Fintl, beim Beratungsunternehmen Altran Leiter Technology & Innovation und Communication. Seiner Einschätzung nach kaufe Samsung mit Harman – je nachdem, welche Umsatzzahlen man nehme – die Nummer zwei der Branche und einen sehr etablierten Anbieter. Mit der Kombination Endgerät und Fahrzeugdienstleistung bringe sich Samsung dabei in eine aussichtsreiche Position des potenziellen Gatekeepers, so der Marktexperte.
Der Ansatz für neue Herausforderungen: Cockpit-to-Cloud
Bei der Automatsierung und Vernetzung trifft Harman auf die großen Systemanbieter und -integratoren wie Bosch und Continental. Braucht es daher nicht auch Know-how bei den Themen Lenkung, Bremse & Co.? „Wir machen keine Lenksysteme, aber wir koppeln unsere Systeme damit. Und wir machen keine Bremssysteme, werden in Zukunft diesen Systemen aber via Navigations-Lösungen Informationen über die Straße liefern“, beschreibt VanGoethem den Fahrplan. Die wichtige Frage dabei laute: „Wie verbinde ich mich mit dem Fahrzeug und wie mit Services außerhalb?“
Ideen dazu zeigen die Infotainment-Experten unter dem Motto Cockpit-to-Cloud. Etwa die Voyager Next Audio- und Infotainment-Plattform. Klein- und Kompaktwagen verhilft dabei die „KiNETiC“-Technologie mit Mikrolautsprechern mit quadratischer Oberfläche zu mehr Volumen. Im Exponat kommen 13 Breitbandlautsprecher in der Größe von Euro-Münzen im Instrumententräger unter. Sie arbeiten ab 200 Hertz und zaubern in Kombination mit einem herausnehmbaren Subwoofer einen kräftigen Klang ins Auto. Voyager erlaubt darüber hinaus die Konnektivität mit Geräten im Haus und unterstützt die Plattformen Apple CarPlay, Google Android Auto, Baidu CarLife und SmartDeviceLink. Neu ist auch die kabellose Integration von Apple CarPlay: Mit Einbindung via Bluetooth und WiFi biete man Flexibilität zwischen der nativen und der CarPlay-HMI und ermögliche den gleichzeitigen Betrieb von Funktionalitäten der Head Unit und der CarPlay-Navigation, so die Entwickler stolz.
Mit der Summit Next-Plattform kommen weitere Features ins Fahrzeug: Durch die Akustikverarbeitung Ambisconics Escape lässt sich im Auto mithilfe eines 360-Grad-Klangfelds des Audiosystems – etwa bei Verkehrsstau – ein natürliches und beruhigendes Umfeld ins Cockpit zaubern. Das reaktive Raumklangpanorama Dynamic Sound Stage (DSS) verknüpft Musik und Fahrt. Die Summit-Funktionen umfassen zudem In-Car-Conferencing, eine Tonsignalverarbeitung für Telefonkonferenzen und In-Car-Theatre für Kinoerlebnis.