Continental_Technologie_Gestensteuerung

Mit den Händen am Steuer mit einem Wischer des Daumens wesentliche Funktionen im Auto steuern: Conti hat jetzt die integrierte Gestensteuerung im Lenkrad vorgestellt. (Bild: Continental)

 

Ein kurzer Wisch des Daumens, ein leichtes Winken mit der Hand und schon nimmt der Fahrer einen Anruf entgegen, aktiviert den gewünschten Fahrmodus oder startet seine Lieblingsmusik – Gestensteuerung ist bereits aus der Unterhaltungselektronik bekannt und erhält seit einiger Zeit auch Einzug ins Fahrzeug. Zu den Treibern dieser Entwicklung zählt sich Zulieferer: Das internationale Technologieunternehmen präsentiert jetzt ein Innovationsprojekt, das  den Erkennungsbereich der Gestensteuerung erstmals auf  das  Lenkrad fokussiert. Möglich wird das durch einen ins Kombi-Instrument integrierten Time-of-Flight-Sensor. Die Lösung minimiere  minimiert  die Fahrerablenkung und sorge für eine weitere Verbesserung auf dem Weg zur ganzheitlichen Mensch-Maschine-Schnittstelle, so der Zulieferer in einer Mitteilung.

Der wesentliche Unterschied zu anderen Konzepten: Mussten die Fahrer bei bisherigen Lösungen zur Gestensteuerung im Bereich der Mittelkonsole noch häufig ihre Hände vom Lenkrad nehmen oder den Blick von der Straße lenken, ist der Aktionsradius bei der von Continental entwickelten Lösung deutlich fokussierter. „Mit Gesten in einem klar definierten Bereich am Lenkrad können wir nicht nur die Ablenkung minimieren und dadurch die Sicherheit erhöhen. Die Eingrenzung verhindert zudem, dass der Fahrer die Gestensteuerung durch seine gewohnten Gesten im Fahreralltag unbeabsichtigt startet und so ungewollte Einstellungen vornimmt“, erklärt Ralf Lenninger, Leiter Strategie, Systementwicklung und Innovation der Continental-Division Interior.

Das neue Bedienkonzept füge sich nahtlos in die ganzheitliche Mensch-Maschine-Schnittstelle ein und kann dabei weitere Elemente wie Bedienknöpfe oder gar touchempfindliche Oberflächen am Lenkrad ersetzen. Stattdessen nutzt es zwei transparente Kunststoffflächen ohne elektronische Bestandteile hinter dem Lenkrad, die der Fahrer fast wie ein Touchpad mit den Daumen bedient.

System erkennt vier Gesten

Aktuell erkennt das System vier verschiedene Gesten: Für die Einstellung der Navigation, das Durchsuchen von Apps und Starten von Musik, das Beantworten von Anrufen oder das Steuern des Bordcomputers. Erste Reaktionen von Testnutzern bestätigen die Auswahl dieser Gesten. Sie begrüßten vor allem die Nähe zum Lenkrad, die Bedienung mit den Daumen sowie die intuitive Erlernbarkeit der Gesten. „Die Entwicklung einer ganzheitlichen Mensch-Maschine-Schnittstelle ist entscheidend, um das Vertrauen des Fahrers zu seinem Fahrzeug weiter stärken zu können. Der Aufbau dieses Vertrauens verbunden mit einem intuitiven Dialog zwischen Fahrer und Fahrzeug ist ein weiterer wichtiger Schritt auf dem Weg zum Automatisierten Fahren, den wir mit der Gestensteuerung am Lenkrad unterstützen“, fasst Lenninger zusammen.

In einer ersten Einschätzung zur Conti-Neuentwicklung kommen die Marktexperten zum Schluss, dass mit der Technologie Bedienknöpfe und –schalter, aber auch berühungsempfindliche Oberflächen am Lenrad ersetzt werden können. Die Technologie könnte einen wichtigen Schritt in der Weiterentwicklung Richtung autonomes Fahren bedeuten, meint IHS Automotive.

Sie möchten gerne weiterlesen?