Für die Entwicklung des Systems zeichnet Continentals Entwicklungs- und Produktionsdienstleister Continental Engineering Services (CES) verantwortlich. Erst im vergangenen März meldete CES die Eröffnung neuer Standorte. Die vollautomatische Ladelösung besteht aus zwei Komponenten: einer Einheit am Unterboden des Fahrzeugs sowie einer auf dem Garagenboden platzierten Einheit. Sobald das Auto geparkt ist, verbinden sich beide Komponenten über eine smarte Automatik, die unter anderem via Ultra-Breitband (UWB), der funkbasierten Kommunikationstechnologie zur Datenübertragung im Nahbereich, gesteuert wird.
Ladesystem soll schlampiges Parken verzeihen
Wie man bei Continental hervorhebt, muss das Auto dazu nicht akkurat geparkt werden. Der Laderoboter korrigiere bis zu 30 Zentimeter Abweichung von der idealen Parkposition. Möglich macht dies eine kegelförmige Gestaltung der physischen Steckverbindung zwischen Boden- und Fahrzeugeinheit. Diese erlaubt laut Continental jede Positionierungsausrichtung im vollen 360-Grad-Radius. Genau wie bei üblichen Ladestationen fließt die Energie bei diesem System über eine physische Verbindung. Im Gegensatz zum kabellosen induktiven Laden über ein Magnetfeld soll hierbei allerdings kaum Energie verloren gehen. Wie der Zulieferer weiter schildert, entfalle das Hantieren mit Ladekabeln und das System lasse sich einfach installieren.
Ladesystem richtet sich an Privathaushalte
Die Ladelösung soll zunächst für den Einsatz in Privathaushalten bereitgestellt werden -mit einer passenden Leistung von 22 kW Wechselstrom. Die Lösung ist laut Continental „retrofit“, was so viel bedeutet, dass sie sich auch in bestehenden Modell-Varianten von Fahrzeugen nachrüsten lässt. In einem zweiten Schritt will man eine im Boden versenkbare Schnelllade-Lösung für den öffentlichen Raum entwickeln, die etwa in Parkhäusern, Tankstellen oder auf Betriebsflächen mit einer Ladeleistung von mehr als 50 kW Gleichstrom zum Einsatz kommen soll. Dazu sollen auch entsprechende Varianten für das Flottenmanagement gehören, wie zum Beispiel von Nutzfahrzeugen.
Continental Engineering Services will erste seriennahe Systeme des gemeinsam konzipierten Laderoboters bis Mitte 2022 entwickeln. CES erfülle alle dafür erforderlichen Zertifizierungskriterien der Automobilindustrie, heißt es dazu. Die Serienfertigung des Systems sei für das Jahr 2024 geplant und werde in Deutschland erfolgen.