Elektroauto

Im schrumpfenden Fahrzeugmarkt haben Elektroautos einen Absatzsprung erzielt. (Bild: Adobe Stock / Nischaporn)

Insgesamt wurden in Europa im ersten Halbjahr rund 647.000 BEV zugelassen, was etwa zwölf Prozent der gesamten Neuzulassungen entspricht. Im ersten Halbjahr 2021 hatte der Wert nur bei rund acht Prozent gelegen. Schwächere Zahlen wiesen hingegen Plug-in-Hybride auf, deren Zulassungen um zwölf Prozent zurückgingen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse des Center of Automotive Management.

Deutschland ist Spitzenreiter Europas

Mit deutlichem Abstand größter BEV-Markt war im ersten Halbjahr Deutschland mit 168.000 Fahrzeugen (plus 12,5 Prozent), gefolgt vom Vereinigten Königreich mit 115.000 E-Autos (plus 56 Prozent) und Frankreich mit 93.000 Einheiten (plus 29 Prozent). In Deutschland liegt die BEV-Quote nunmehr bei 13,5 Prozent, in Großbritannien bei 14,4 Prozent und in Frankreich bei 12,1 Prozent. Im insgesamt deutlich kleineren Markt Norwegen machen reine Elektrofahrzeuge dagegen bereits 79,1 Prozent der Neuzulassungen aus. Der chinesische Markt umfasste in der ersten Jahreshälfte rund 1,95 Millionen BEV-Verkäufe, was einem Plus von 106 Prozent entspricht. Im gleichen Zeitraum wurden zusätzlich 534.000 Plug-in Hybride neu zugelassen (plus 168 Prozent). Insgesamt machen reine Elektrofahrzeuge in China bereits 18,8 Prozent der Pkw-Neuzulassungen aus.

Grafik Absatz BEV 1/2022
(Bild: CAM)

Tesla bleibt unangefochtener Absatz-Champion

Erfolgreichster E-Autobauer bleibt mit deutlichem Vorsprung Tesla (565.000 Einheiten), gefolgt von den chinesischen Herstellern SAIC (355.000 Einheiten) und BYD (324.000 Einheiten). Den Studienautoren zufolge legen vor allem die chinesischen Hersteller beim Absatz deutlich zu: Während BYD einen Zuwachs von fast 250 Prozent erreichen konnte, schaffte es der Geely-Konzern dank der Marken Geometry, Zeekr, Polestar und Volvo, seinen BEV-Absatz nahezu zu vervierfachen (125.000 Einheiten). Unter den deutschen Herstellern liegt Volkswagen mit 217.000 Fahrzeugen auf dem ersten Rang gefolgt von BMW (76.000 Einheiten) und Mercedes-Benz (52.000 Einheiten).

E-Zulassungen 1/2022
(Bild: CAM)

Positiver Trend dürfte anhalten

Für das aktuelle Kalenderjahr geht das Center of Automotive Management trotz anhaltender Probleme in den Lieferketten von steigenden BEV-Absätzen aus. Im Vergleich zum Vorjahr prognostizieren die Forscher einen Gesamtabsatz von 6,5 Millionen E-Fahrzeugen, rund 50 mehr als noch 2021.

„Der Elektromobilität wächst in allen großen Automobilregionen entgegen dem rückläufigen Gesamtmarkt. Auch im laufenden Jahr 2022 werden hohe Zuwächse erwartet“, erklärt Studienleiter Stefan Bratzel. „Automobilhersteller, die bereits jetzt eine breite Produktpallette von reinen Elektrofahrzeugen anbieten können und robuste Lieferketten besitzen, können dadurch schnell Marktanteile gewinnen und künftig eine wichtige Position in der globalen Automobilindustrie einnehmen. Mit dem Zeitalter der Elektromobilität verändert sich dabei zunehmend die angestammte Branchenstruktur und Rangordnung der Automobilhersteller.“

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