Das auf Elektromobilität spezialisierte Beratungs- und Marktforschungsunternehmen Uscale hat rund 3.400 E-Auto-Fahrer zu ihren Fahrzeugen befragt. Die zeigen, wo die Hersteller heute stehen und wie weit der Weg noch ist. „Am Ende zählt, ob die Befragten ihr Auto einem Freund oder Kollegen weiterempfehlen würden. Hier zeigen sich sehr große Unterschiede zwischen den Marken“, so Axel Sprenger, Geschäftsführer von Uscale.
Teilweise gibt es auch auf Modellebene große Unterschiede. So schneiden etwa die neuen BMW-Modelle iX, iX3 und iX4 deutlich besser ab als der in die Jahre gekommene BMW i3. Bei VW dagegen liegen der ID.3 und der eGolf fast gleichauf bei der Weiterempfehlungsquote.
Reichweite ist ein zentrales Problem
Aus Sicht der Befragten gibt es drei Großbaustellen in der Fahrzeugentwicklung: Die Reichweite vieler E-Autos sei weiterhin kritisch. Hier sehen 42 Prozent der Befragten vorrangigen Handlungsbedarf. 39 Prozent betonen die Notwendigkeit von Optimierungen bei der Ladeleistung. Reichweite und Ladeleistung hängen zusammen: Wer schnell laden kann, für den ist auch eine geringe Reichweite weniger problematisch.
Um sicher durch den „Ladedschungel“ zu kommen, braucht es mehr als ein paar Ladekarten. E-Auto-Fahrer benötigen eine Reihe von zusätzlichen Anzeigen zur Reichweite. Dazu kommen einige wichtige Funktionen im Zusammenhang mit der Routen- und Ladeplanung sowie dem Management des Ladevorgangs selbst. Allein zur Routenplanung sind 50 Prozent der Befragten der Meinung, dass es beim Hersteller ihres E-Autos vorrangigen Handlungsbedarf gibt.
Auch bei Software besteht Luft nach oben
Ein dritter Schwerpunkt ist die Software und die Fahrzeug-App zur Bedienung und Überwachung des Autos. Bei Elektroautos sei die App deutlich wichtiger als bei Verbrennern. Aus Sicht der Befragten gelingt es vielen Herstellern nicht, hier überzeugende Konzepte anzubieten.
„Wichtig ist, dass die Entwickler in den Autofirmen direktes Feedback bekommen und die richtigen Schwerpunkte setzen. Elektroautos müssen schnell besser werden. Autokäufer sollen in zwölf Jahren nicht nur 'notgedrungen' ein E-Auto kaufen, sondern lange vorher überzeugt umsteigen“, sagt Axel Sprenger.